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Wohnungsvergabe für Friederike Mayröcker-Hof und Baustart in der Spengergasse 45

(v.l.n.r.) Wiener Wohnen-Vizedirektor Daniel Milovic-Braun, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic und Bezirksrätin Arijana Segalo.

Neu Gemeindebau-Generation schafft einzigartige Wohnhäuser für Margareten: Wohnungsvergabe für Friederike Mayröcker-Hof startet im Juni, zudem Baustart für neuen Öko-Gemeindebau in der Spengergasse 45 erfolgt.

Die künftigen Bewohner*innen des kleinen, aber sehr feinen und besonders ökologischen Gemeindebaus in der Schönbrunner Straße 75 können sich schon beim Einzug über den Namen ihres Hofes nach einer großen Wienerin freuen. Denn der neue Gemeindebau im 5. Bezirk wurde kürzlich von Vizebürgermeisterin und Wohnbau- und Frauenstadträtin Kathrin Gaál und Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic nach Friederike Mayröcker benannt. Im Juni startet die Vergabe der 15 neuen Gemeindewohnungen, im Spätsommer können die Bewohner*innen in ihr neues Zuhause einziehen.

„Friederike Mayröcker zählt zu den bedeutendsten österreichischen Autorinnen und Lyrikerinnen. Deshalb ist es besonders erfreulich, nun einen neu errichteten Gemeindebau nach ihr benennen zu können, der immer an die große Wiener Dichterin erinnern wird. Und dass schon in wenigen Wochen die neuen modernen und leistbaren Gemeindewohnungen an die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner vergeben werden können“, erklärt Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

„Die Namensgebung des neuen Gemeindebaus nach Friederike Mayröcker ist eine besondere Hommage an eine herausragende Künstlerin, die eng mit unserem Bezirk verbunden war. Ihre literarischen Werke und ihr kreatives Schaffen sind nicht nur ein Teil der Wiener Kulturgeschichte, sondern auch ein Teil von Margareten selbst. Mit diesem Gemeindebau schaffen wir einen Ort, der an die inspirierende Kraft ihrer Worte erinnert und zukünftige Generationen dazu einlädt, ihre Leidenschaft für Literatur und Kunst zu entdecken“, so Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic.

Der neue Friederike-Mayröcker-Hof

Das achtgeschossige Niedrigstenergiehaus beherbergt 15 hochwertige und leistbare Wohnungen, die alle mit einem eigenen Freibereich in Form von Loggia, Balkon oder Dachterrasse ausgestattet sind. Für die komplett gasfreie Erzeugung von Heizung und Warmwasser sorgt ein ökologisches Wärmepumpen-Trio, kombiniert mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. In das 80 m2 große Lokal im Erdgeschoss wird das Institut für Erlebnispädagogik einziehen und speziell Familien mit Kindern auch als multifunktionaler Grätzl-Treffpunkt dienen. Die Wohnungsvergabe startet im Juni, geplanter Bezugstermin ist im Spätsommer.

Unvergessliche Literatur über die Grenzen Österreichs hinaus

Geboren am 20. Dezember 1924 in Wien, begann sie bereits im Alter von fünfzehn Jahren mit ersten literarischen Texten. Als Englischlehrerin war sie von 1946 bis 1969 an verschiedenen Wiener Hauptschulen tätig, parallel dazu veröffentlichte sie vor allem Gedichte in Zeitschriften. Sie kam in Kontakt mit der Wiener Gruppe um H. C. Artmann und Gerhard Rühm, lernte 1954 Ernst Jandl kennen, mit dem sie eine langjährige private und fallweise auch künstlerische Partnerschaft verband – bis zu dessen Tod im Jahr 2000. Enorm produktiv und erstaunlich vielseitig war Friederike Mayröcker zeitlebens. Sie publizierte mehr als 100 Bücher, neben den frühen, vom Surrealismus beeinflussten Gedichten und Prosastücken später auch experimentelle Hörspiele und Kinderbücher, manche mit eigenen Zeichnungen versehen.

Mit ihrer Lyrik und Prosa schuf sie eine völlig eigenständige Dichtung. Ihre Arbeitsweise beschrieb Mayröcker so: „Ich lebe in Bildern. Ich sehe alles in Bildern, meine ganze Vergangenheit, Erinnerungen sind Bilder. Ich mache die Bilder zu Sprache, in dem ich ganz hineinsteige in das Bild. Ich steige solange hinein, bis es Sprache wird.“ Leben und Werk fallen bei Mayröcker in eins. Das spiegelte sich auch in ihrer Lebens- und Arbeitssituation wider: Ihre Wohnung, in der Margaretner Zentagasse, war eine legendäre Landschaft aus Zetteln, Notizen, Manuskripten und Typoskripten.

2015 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Wien ernannt. Vielfach ausgezeichnet – sie erhielt u.a. 1976 den Preis der Stadt Wien für Literatur, 1982 den Großen Österreichischer Staatspreis, 2001 den Georg-Büchner-Preis und 2016 den Österreichischen Buchpreis – starb Friederike Mayröcker am 4. Juni 2021 in Wien.

Baubeginn für 21 Wohnungen im Öko-Gemeindebau mitten in Margareten

In der Spengergasse 45, ganz in der Nähe des Friederike-Mayröcker-Hof, wird nun ein weiteres innovatives Projekt errichtet, historisches Flair und zukunftsfitte Wohnqualität inklusive.

„In Wien nennen wir ein besonders schönes Wohnhaus auch ,Schmuckkästchen‘ – und das trifft auf den Friederike-Mayröcker-Hof genauso, wie auf den neuen innerstädtischen Gemeindebau in der Spengergasse zu: Mit dem Erhalt der historischen Fassade passt der ökologische Neubau nahtlos in den gründerzeitlich geprägten Straßenzug in der Spengergasse. Zugleich werden moderne, nachhaltige und leistbare Gemeindewohnungen geschaffen. Somit entsteht ein weiterer, unverwechselbarer Gemeindebau NEU in Wien. Die Wohnungen werden alle über umweltfreundlich und gasfrei erzeugte Heizwärme und Kühlung verfügen. Hofseitig gelegene, private Freiräume sorgen dafür, dass man den Alltag auch auf ,Balkonien‘ gemütlich ausklingen lassen kann. Alte Strukturen auf diese Art umzugestalten und nachhaltige, leistbare und sichere Gemeindewohnungen NEU zu schaffen, ist eine Kombination, die es so nur in Wien gibt. Das macht das Wiener Wohnbaumodell auch international einzigartig, weil wir beständig daran arbeiten, die großen Errungenschaften der Vergangenheit im Heute zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das ist der Grund, warum Wien einfach besser wohnt“, betont Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

„Der neue Gemeindebau in der Spengergasse ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und lebenswerten Stadtentwicklung. Mit dem Fokus auf ökologische Bauweise und sozialer Verantwortung schaffen wir nicht nur Wohnraum, sondern auch ein Zuhause, das den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird. Ich freue mich, dass wir hier in Margareten ein Projekt realisieren, das modernen Wohnkomfort mit historischer Architektur vereint“, so Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic.

Anspruchsvolle Transformation in eine moderne Wohnoase

Konkret wird ein leerstehendes Werkshallen- und Wohngebäude, es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und steht nicht unter Denkmalschutz - in ein komfortables und nachhaltiges Zuhause (Architektur: F + P Architekten) für rund 50 künftige Gemeindebaubewohner*innen verwandelt. 

„Beim Projekt Spengergasse integriert Wiener Wohnen die historische Fassade in den Neubau, zudem kommen vier Geschosse hinzu. Der Gemeindebau passt sich damit an die Höhen der Nachbargebäude an. Die behutsame architektonische Gestaltung der Fassade im Bereich des oberen Geschossausbaus schafft ein harmonisches Gesamtbild und ermöglicht gleichzeitig Loggien und eine Fassadenbegrünung. Wiener Wohnen etabliert sich auch mit diesem Gemeindebau NEU als innovative Bauträgerin, der es gelingt, hohe architektonische und ökologische Standards sowie modernen Wohnkomfort mit leistbarem Wohnen auf einen Nenner zu bringen“, unterstreicht Wiener Wohnen-Vizedirektor Daniel Milovic-Braun.

Saubere ökologische Heizung

Die Wärmeversorgung des neuen Gemeindebaus für die Raumheizung und zentrale Warmwasserbereitung wird über eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe sowie Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach erfolgen. Im Sommer sorgt eine Luft/Wasser-Wärmepumpenanlage für sanfte Kühlung. Sowohl für die Wärme als auch sommerliche Kühlung kommt thermische Bauteilaktivierung zum Einsatz, bei der die Speicherfähigkeit von Beton genutzt wird. Wärme oder Kühlung werden aus Wasser oder Luft aufgenommen, in den Betonteilen des Gebäudes gespeichert und dann an die Wohnungen abgegeben. In der Spengergasse erfolgt dies über eine Fußbodenheizung, geregelt wird mit einem Raumthermostat.

Der Gemeindebau NEU Spengergasse 45 im Überblick

21 leistbare Wohnungen (2- bis 5 Zimmer) mit hofseitiger Freifläche (Loggia, Balkon, Terrasse oder Dachterrasse). Im Erdgeschoss gibt es 1 Mietergarten.
Zentrales Stiegenhaus mit Aufzug, barrierefreier Zugang zu allen Wohnungen
Begrünter Gemeinschafts-Innenhof mit Terrasse und Kleinkinderspielplatz
Fahrrad- und Kinderwagenabstellplätze, Kellerabteile, Waschsalon im EG mit Sicht auf den Kleinkinderspielplatz teilw. Fassadenbegrünung mittels Pflanztrögen und Ranknetz, begrüntes Dachökologische Heizung, Kühlung und Warmwasserversorgung mittels Wärmepumpen, Photovoltaik und Bauteilaktivierung.

Der Bezugstermin für den Gemeindebau NEU in der Spengergasse ist voraussichtlich im Frühling 2027.

Neue Gemeindebau-Generation erfolgreich auf den Weg gebracht

Das Gemeindebau Neu-Programm wurde ergänzend zum breiten Angebot im geförderten Wohnbau geschaffen. Es bietet seinen Bewohner*innen gewohnte Gemeindebau-Qualitäten, wie leistbare Mieten, sichere und unbefristete Verträge. Auch ein Eigenmittel-Beitrag ist nicht erforderlich. Mit dem Projekt Spengergasse 45 sind 28 Gemeindebauten NEU in Bau oder Planung. Die Projekte finden sich in ganz Wien - in innerstädtischer Lage ebenso wie an Standorten nahe der Alten Donau. 13 neue Gemeindebauten sind bereits übergeben worden. Insgesamt wurde damit in Wien eine neue Gemeindebau-Generation für rund 13.000 Bewohner*innen auf den Weg gebracht.

Service für Wohnungssuchende

Interessierte Wohnungssuchende mit einem Wiener Wohn-Ticket mit begründetem Wohnbedarf haben auf der Website der Wohnberatung Wien www.wohnberatung-wien.at die Möglichkeit, sich für eine Wohnung anzumelden (Informationen zum Wiener Wohn-Ticket finden sich ebenfalls auf www.wohnberatung-wien.at und unter Tel. 01/24 111).