Fenzlgasse 31
Fenzlgasse 31
Fenzlgasse 31, 1140 WienBaujahr: 1957-1959
Wohnungen: 24
Architekt: Leonhard G. Schöppler
Weitere Adressen
Flachgasse 6, 1140 Wien
Wohnen in Wien
In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Geschichte
Vor dem Bau der Wohnhausanlage standen auf dem Grundstück in der Fenzlgasse ein Holzschuppen und eine ebenerdige Steinbaracke. Auf dem Grundstück in der Flachgasse hingegen wurde 1905 ein dreigeschoßiges Haus errichtet. Im Rahmen des Wohnprogramms 1957 bis 1959 entstand hier später die Wohnanlage, die nach modernem Standard mit Aufzügen ausgestattet wurde.
Die Architektur
Die Anlage besteht aus zwei in einer Baulücke in der Fenzlgasse und Flachgasse errichteten Wohnhäusern, die einen gemeinsamen Hof ausbilden. Die Häuser fallen vor allem durch ihre nüchterne Architektur auf, wie sie für den Wohnhausbau der 1950er-Jahre typisch war. Die Fassade an der Fenzlgasse ist symmetrisch gestaltet. Das Erdgeschoß wird durch ein breites, profiliertes Gesims von den Obergeschoßen getrennt. Das zentrale Eingangsportal mit der aufwändigen Mosaikrahmung dominiert die Fassadenmitte und liegt mit den Stiegenhausfenstern in einer vertikalen Achse. Regelmäßig angeordnete Wohnungsfenster schließen zu beiden Seiten daran an. Die ebenfalls durch Fenster gleichmäßig gerasterte Wand charakterisiert die Fassade an der Flachgasse. Hier ist der Hofzugang am äußeren Rand durch eine einfach profilierte Rahmung und ein Emailbild gekennzeichnet.
... und die Kunst
Das abstrakte Mosaik der Türrahmung in der Flachgasse mit dem Titel "Ornament" stammt von Gertraud Pesendorfer. Die Emailmalerei über dem Hofdurchgang in der Flachgasse mit dem Titel "Hausfriede" wurde von Maria Schwamberger-Riemer gestaltet. Beide Arbeiten stammen aus den Jahren 1957 bis 1959.
Der Name
Die Fenzlgasse wurde 1894 nach dem Botaniker, Universitätsprofessor und Direktor des Botanischen Gartens Eduard Fenzl (1808-1879) benannt. Die Flachgasse erinnert seit 1871 an den letzten Ortsrichter von Penzing, Karl Flach (1772-1868).
Architekten
Leonhard G. Schöppler - Leonhard G. Schöppler (1888-1967) plante für die Gemeinde Wien im Zuge des Wiederaufbaus mehrere Wohnhäuser, wie etwa Nobilegasse 36 in Wien 15 (1949/50), Favoritenstraße 45 in Wien 4 (1951) und Fenzlgasse 31 in Wien 14 (1957-1959).