Fassadenbegrünung
Die Stadt Wien und Wiener Wohnen haben im Mai 2020 in der Raxstraße 21–27 im 10. Bezirk und in der Mollardgasse 89 im 6. Bezirk zwei Pilotprojekte zur Fassadenbegrünung gestartet. Die zwei Wohnhausanlagen liegen im innerstädtischen Gebiet mit stark befahrenen Straßen und wurden aufgrund ihrer Lage bewusst für die Begrünung ausgesucht.
In der Raxstraße sind bei insgesamt fünf Wänden 34 Rankpflanzen in den Boden und drei Sträucherarten als Unterbepflanzung gesetzt worden . Die Fläche der Fassadenbegrünung macht hier insgesamt 145m2 aus. In der Mollardgasse im 6. Bezirk wurden 17 Kletterpflanzen und als Unterbepflanzung 50 Bodendeckerrosen gesetzt. Ein Jahr nach dem Start des Projektes sind die Projekte sehr gut angenommen worden.
Unsere Wohnhausanlagen tragen einen großen Teil zur grünen Stadt bei. Nur rund 30 Prozent der Gesamtfläche der Gemeindebauten sind verbaut, 70 Prozent der Fläche sind begrünte Höfe und Außenanlagen.
Grüne Fassaden für die Jägerstraße 62-64
In der großen städtischen Wohnhausanlage wurden fünf Fassaden an der Jägerstraße 62-64 aufgewertet. Ein grüner Vorhang aus Akebie, Schlingknöterich und Kiwi sorgt dort für Beschattung und Abkühlung. Die im Frühling 2022 angelegten Bepflanzungen der straßenseitigen, fensterfreien Fassaden sind mittlerweile stabil angewachsen. In wenigen Jahren werden die Pflanzen ihre volle Pracht am witterungsfesten Aluminium-Stahl-Rankgerüst entfalten. Zum Einsatz kommen dabei rein schlingende bzw. rankende Pflanzen. Gegossen werden die Pflanzen vollautomatisch mittels einer automatischen Bewässerungsanlage.
-
In der großen städtischen Wohnhausanlage wurden 5 Fassaden an der Jägerstraße 62-64 aufgewertet.[Link zum Einzel-Bild öffnet in einem modalen Dialogfeld]
-
Fassadenbegrünungen bieten eine sehr gute Möglichkeit, klimapositive Flächen zu erweitern.
-
Schon heute sind viele Gemeindebauten mit ihren großzügigen Freiflächen grüne Oasen im Stadtbild und tragen damit maßgeblich zur hohen Wiener Lebensqualität in der Stadt bei.
-
Ein grüner Vorhang aus Akebie, Schlingknöterich und Kiwi sorgt dort für Beschattung und Abkühlung.
"Der Wiener Gemeindebau mit 610 ha Grünflächen und 67.000 Bäumen trägt einen beachtlichen Anteil am Grünraum der Stadt und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Abkühlung und zu einem angenehmen Mikroklima. Grundsätzlich ist jede Initiative zu begrüßen, das Stadtklima weiter positiv zu beeinflussen.", so DI Bettina Dollmann, Fachbereichsleiterin Technische Hausverwaltung bei Wiener Wohnen.
"Im Kampf gegen den Klimawandel und der damit zusammenhängenden Hitze in Städten ist die Fassadenbegrünung ein nützliches Mittel, um die Umgebungstemperatur zu senken.", weiß die Expertin Bettina Kropik.
Neue Projekte sind bereits in Planung
In den nächsten Monaten werden die Fassaden weiterer Gemeindebauten begrünt werden. Es werden mehrere Modelle ausprobiert, um zu sehen, was sich bewährt und gegebenenfalls auch in anderen Wohnhausanlagen in Zukunft zum Tragen kommen wird.
Die Wahl einer geeigneten Fassade ist gar nicht so einfach, eine Reihe von Kriterien sind zu erfüllen, u.a.:
- Ausrichtung Süd und West
- keine Fassaden-Beschattung durch Bäume, Nachbarhäusern etc.
- Mindestabstand 1m (besser 2m) zu Fenstern, Balkonen, Verblechungen und Kunstwerken
- Eine Unterkonstruktion ist erforderlich auf der die Pflanzen wachsen können (nicht direkt auf Fassade wachsend)
- Die ausgewählte Wohnhausanlagen dürfen nicht zu klein sein & sollten bereits Grünfläche vorweisen