Linzer Straße 374
Linzer Straße 374
Linzer Straße 374, 1140 WienBaujahr: 1958-1959
Wohnungen: 21
Architekt: Rudolf Dinner
Wohnen in Wien
In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Geschichte
Das Wohnhaus liegt im Herzen Hütteldorfs an der Einmündung der Bahnhofstraße in die Linzer Straße nahe dem Erlebnis-Waldbad Penzing. An der Stelle der Wohnanlage befand sich ein altes Haus, wie es in den Wiener Vororten üblich war. Der marode Altbau wurde abgetragen und durch dieses Wohnhaus ersetzt.
Die Architektur
Das dreigeschoßige Wohnhaus umfasst zwei Stiegen mit insgesamt 21 Wohnungen. Das Haus besteht aus einem parallel zur Straße gelegenen Bauteil und einem Trakt, der tief in das Grundstück reicht. Die Architektur ist, dem Wohnhausbau der 1950er-Jahre entsprechend, zurückhaltend. Der Baukörper gliedert sich straßenseitig in eine farblich abgesetzte, hohe Sockelzone mit dem schlicht gerahmten Hauseingang und die drei Obergeschoße. Die gleichmäßig durch Fenster gegliederte Fassade wird über dem Eingang durch ein Mosaik als vertikales Gestaltungselement dominiert. Hofseitig nimmt der Sockel geländebedingt in der Höhe ab. Auch hier sind die Fassaden mit Fenstern gerastert. Die rau verputzten Wände, die in Putz vertieften Fensterrahmungen und französische Fenster sind typische Baudetails jener Zeit.
... und die Kunst
Die Mittelachse der Straßenfassade über dem Hauseingang wird durch ein 12 m hohes Mosaik akzentuiert. Das Wandmosaik mit dem Titel "Abstraktes Ornament" aus 1958/59 stammt von Joana Steinlechner-Bichler.
Der Name
Die Wohnanlage liegt an der seit 1894 so benannten Linzer Straße, der alten Poststraße von Wien Richtung Westen nach Linz, die noch auf die Römerzeit zurückgeht. Vorher hieß die Straße Hauptstraße, Landstraße oder Poststraße.
Architekten
Rudolf Dinner - Rudolf Dinner (geb. 1907) studierte ab 1945 an der Akademie der bildenden Künste bei Erich Boltenstern. Als Architekt entwarf er für die Gemeinde Wien vor allem im Zuge des Wiederaufbaus mehrere Wohnbauten, wie etwa die Wohnhäuser Linzer Straße 374 in Wien 14 (1958-1959) und Khekgasse 41 in Wien 23 (1966/67).