Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Niederpointenstraße 7

Fakten

Niederpointenstraße 7

Niederpointenstraße 7, 1140 Wien

Baujahr: 1967-1969

Wohnungen: 165

Architekt: Albrecht F. Hrzan, Friedrich Fuchs

Weitere Adressen

Flötzersteig 222, 1140 Wien

Niederpointenstraße 7, 1140 Wien

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Das Gebiet, in dem die Wohnanlage liegt, wurde ab den 1950er-Jahren für die Stadterweiterung genutzt und als neues Wohngebiet erschlossen. Um 1820 befanden sich beiderseits des Flötzersteiges Weingärten, später Felder und Wiesen. Mit dem Bau des Spitalkomplexes "Baumgartner Höhe" (1905 - 1907) und der "Antaeussiedlung" (1923) begann man das ausgedehnte Hanggelände zu erschließen.

Die Architektur

Die Wohnanlage fällt besonders durch ihre landschaftlich idyllische Lage und die großzügige Bebauungsstruktur auf. Die zehn dreigeschoßigen Baukörper sind auf abfallendem Gelände locker angeordnet. Die Freiflächen um die Wohnbauten sind als Grünanlage gestaltet und öffnen die Anlage zur Umgebung. Ein senkrecht zum Hang verlaufender Weg verbindet die Wohnhäuser. Jeder Baukörper besteht aus zwei bzw. drei zusammenhängenden Häuserblöcken. Die Architektur ist typisch für den Wohnhausbau der 1960er-Jahre mit ihrer Tendenz zu klar umrissenen Formen. Merkmale hierfür sind der niedrige Haussockel, die einfachen, glattflächigen Putzfassaden und die flach geneigten Satteldächer. Durch die Verteilung der in Form und Größe unterschiedlichen Fensteröffnungen sowie den farbigen Verputz werden die Fassaden strukturiert. Im Norden bilden die verglasten Stiegenhausachsen ein vertikales Gestaltungselement, die durch Farbfelder verbundenen Fenster ein horizontales. Südseitig sind die regelmäßig gegliederten Fronten durch Loggien aufgelockert.

... und die Kunst

In der Grünanlage befindet sich eine pyramidenförmige Stele mit Mosaikeinlagen. Das von Hermann Kosel 1967 - 1969 geschaffene Kunstwerk hat den Titel "Abstrakte Komposition".

Der Name

Die Niederpointenstraße ist seit 1910 nach einem alten Flurnamen benannt. In niederem Gelände eingezäunte Grundstücke hießen früher Pointen. Der Name Flötzersteig erinnert an den alten Verkehrsweg, über den die "Flötzer" (Flößer) vom Wienfluss zu Fuß nach Hause gingen. Der Weg reichte vom heutigen 9. über den 16. bis in den 14. Bezirk.

Architekten

Albrecht F. Hrzan - Der in Malmö/Schweden geborene Albrecht Hrzan (1903-1975) war 1922/23 und 1924/25 an der Technischen Hochschule Wien inskribiert und ist ab 1940 als Student von Alexander Popp an der Akademie der bildenden Künste Wien nachweisbar. Für die Gemeinde Wien entwarf Albrecht Hrzan unter anderem die Wohnhausanlagen Braunhirschengasse 33-37 und 43 in Wien 15 (1965-1967) und Speisinger Straße 100 in Wien 13 (1970/71). Von ihm stammen auch die Pläne für das Film-Casino in Wien 5, Margaretenstraße 78 (1954).

Friedrich Fuchs - Friedrich Furchs (1915-1987) studierte ab 1950 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Lois Welzenbacher. Zusammen mit Albrecht F. Hrzan plante er für die Gemeinde Wien die Wohnhausanlage Niederpointenstraße 7 in Wien 14 (1967-1969).