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Linzer Straße 253-255

Fakten

Linzer Straße 253-255

Linzer Straße 253-255, 1140 Wien

Baujahr: 1972-1973

Wohnungen: 24

Architekt: Rudolf Dinner

Wohnen in Wien

In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.

Geschichte

An der Stelle der Wohnanlage befanden sich früher zwei alte Vorstadthäuser. Das eine Haus (Nr. 255) mit einer Schmiedewerkstatt ragte weit von der heutigen Baulinie in die Linzer Straße vor. Im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms bzw. des verkehrsmäßigen Ausbaus der Linzer Straße erwarb die Gemeinde Wien 1970 die alten Häuser, die ein Jahr später abgetragen wurden.

Die Architektur

Das Wohnhaus schloss eine breite Baulücke an der Linzer Straße. Durch seine architektonische Zurückhaltung und die mit einfachen Gestaltungsmitteln strukturierten Fassaden ist der Bau ein typisches Beispiel für die Wohnbauarchitektur der späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre. Die horizontal gegliederte Straßenfassade teilt sich in eine Erdgeschoßzone mit Geschäftslokalen und dem seitlich gelegenen Hofdurchgang sowie vier Obergeschoße. Die Horizontalgliederung wird durch ein durchgehendes, breites Metallband über den Geschäften sowie längsrechteckige Fensterformen und rote Farbbänder zwischen den Fenstern betont. Das flach geneigte Satteldach unterstreicht diese Wirkung. Die gegen Süden gerichtete Hoffassade, wo sich die drei Hauseingänge befinden, wird in den Obergeschoßen durch die erkerartig vor die Fassade gesetzten Loggien regelmäßig gegliedert. Jede der 25 Wohnungen besitzt eine Loggia.

Der Name

Die Wohnanlage liegt an der seit 1894 so benannten Linzer Straße, der alten Poststraße von Wien Richtung Westen nach Linz, die noch auf die Römerzeit zurückgeht. Vorher hieß die Straße Hauptstraße, Landstraße oder Poststraße.

Architekten

Rudolf Dinner - Rudolf Dinner (geb. 1907) studierte ab 1945 an der Akademie der bildenden Künste bei Erich Boltenstern. Als Architekt entwarf er für die Gemeinde Wien vor allem im Zuge des Wiederaufbaus mehrere Wohnbauten, wie etwa die Wohnhäuser Linzer Straße 374 in Wien 14 (1958-1959) und Khekgasse 41 in Wien 23 (1966/67).