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Sanatoriumstraße 19-25

Fakten

Sanatoriumstraße 19-25

Sanatoriumstraße 19-25, 1140 Wien

Baujahr: 1955-1957

Wohnungen: 145

Architekt: Josef Promintzer, Josef Horacek

Weitere Adressen

Flötzersteig 238, 1140 Wien

Flötzersteig 238a, 1140 Wien

Griesingergasse 19-25, 1140 Wien

Griesingergasse 28-34, 1140 Wien

Niederpointenstraße 1-3, 1140 Wien

Niederpointenstraße 2-4, 1140 Wien

Pausingergasse 1-3, 1140 Wien

Pausingergasse 2a, 1140 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Das Gebiet, in dem die Wohnanlage liegt, wurde ab den 1950er-Jahren für die Stadterweiterung genutzt und als neues Wohngebiet erschlossen. Um 1820 befanden sich beiderseits des Flötzersteiges Weingärten, später Felder und Wiesen. Mit dem Bau des Spitalkomplexes "Baumgartner Höhe" (1905 - 1907) und der "Antaeussiedlung" (1923) begann man das ausgedehnte Hanggelände zu erschließen.

Die Architektur

Die Wohnanlage fällt vor allem durch ihre Hanglage und das großzügige Bebauungskonzept auf. Zwischen Sanatoriumstraße und Flötzersteig sind 15 Baublöcke parallel oder senkrecht zum Hang locker angeordnet. Der Komplex wird durch die Niederpointenstraße und die Pausingergasse erschlossen. Die Freiflächen um die Wohnbauten sind als Grünanlagen gestaltet, so dass sich die Anlage zur Umgebung öffnet. An der Mündung der Niederpointenstraße in den Flötzersteig markieren zwei Baukörper den "Eingang" zur Wohnanlage. Die Architektur der dreigeschoßigen Baukörper ist entsprechend dem Wohnhausbau der 1950er-Jahre zurückhaltend. Typisch hierfür sind die flach geneigten Satteldächer, die einfachen, glattflächigen und regelmäßig gegliederten Putzfassaden. Sparsame Details wie die Rahmungen der Hauseingänge sowie französische Fenster und Balkone sorgen dabei für Abwechslung. Neben Single-Wohnungen befinden sich überwiegend 2½-Zimmer-Wohnungen in der Anlage.

... und die Kunst

Ein über die Gebäudeecke reichendes Mosaikwandbild aus 1956/57 stellt "Frauenberufe" dar und stammt von Hans Robert Pippal.

Der Name

Seit 1910 wird die Sanatoriumstraße nach der Heilanstalt "Baumgartner Höhe" (heute Pulmologisches Zentrum) benannt. Die Niederpointenstraße erinnert seit 1910 an einen alten Flurnamen. In niederem Gelände eingezäunte Grundstücke hießen früher Pointen. Die Griesingergasse ist seit 1920 nach dem Neurologen Dr. Wilhelm Griesinger (1817-1868) benannt und die Pausingergasse nach dem Maler Franz Pausinger (1839-1915), der für seine Tierdarstellungen bekannt war.

Architekten

Josef Promintzer - Josef Promintzer (1903-1993) studierte zunächst von 1923 bis 1928 Maschinenbau und von 1928 bis 1933 Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Er war vor allem in den 1950er-Jahren an der Errichtung mehrerer Wohnbauten beteiligt. Mit Josef Horacek plante Josef Promintzer etwa die kommunale Wohnhausanlage Sanatoriumstraße 19-25 in Wien 14 (1955-1957) und die Anlage Flötzersteig 238 in Wien 14 (1955-1957). Zudem unterrichtete er an der Bundesgewerbeschule Mödling (NÖ).

Josef Horacek - Josef Horacek (1911-1993) studierte zunächst Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Clemens Holzmeister. Im Anschluss daran war er an der Hochschule für angewandte Kunst inskribiert, wo er von 1933 bis 1937 unter anderem bei Josef Hoffmann studierte, in dessen Büro er auch beschäftigt war. Horacek arbeitete hier sowohl an Architekturentwürfen als auch an der Detailplanung von Kleinmöbeln oder der Ausführung eines Faltsesselprototyps. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Schwerpunkt seiner Arbeit im Wohnbau, des Öfteren im Auftrag der Stadt Wien.