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Mühlbergstraße 4-6

Fakten

Mühlbergstraße 4-6

Mühlbergstraße 4, 1140 Wien

Baujahr: 1957-1958

Wohnungen: 18

Architekt: Konstantin Peller

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die kleine Wohnanlage wurde auf zwei zusammengelegten Grundstücken an der Mühlbergstraße errichtet, die auf den gleichnamigen 311 m hohen Berg führt.
Zeitgleich mit dem Bau der Wohnhäuser entstand eine Feuerwache auf den beiden Parzellen. Bereits vor der Errichtung der Wohnanlage und der Feuerwache befand sich auf dem Grundstück das "Feuerlöschregimentdepot" der freiwilligen Feuerwehr Weidlingau aus dem 19. Jahrhundert, das 1953 abgerissen wurde.

Die Architektur

Die Wohnanlage besteht aus zwei Baukörpern, die auf einem unregelmäßigen Grundstück angeordnet sind und mit dem Gebäude der Feuerwache lose in Verbindung stehen.
Ein an der Straße gelegenes Haus ist von der Baulinie zurückgesetzt und schließt an die bestehende Bebauung an. An der hinteren Grundgrenze befindet sich im Garten eine Häuserzeile. Die schlichte Architektur der zweigeschoßigen Häuser mit ihren glattflächigen, mit Fenstern regelmäßig durchbrochenen Putzfassaden und den Walmdächern ist charakteristisch für den Wohnhausbau der 1950er-Jahre. Einfache Details wie die gerahmten Wohnzimmerfenster und Balkone beleben die Fassaden. Einen Akzent setzt der farbige Verputz, der den einzelnen Häusern eine individuelle Note verleiht und einzelne Fassadenabschnitte wie die Stiegenhausachsen betont.

... und die Kunst

Ein die ganze Hauswand belegendes großes Mosaikwandbild stellt die "Entwicklung der Wiener Feuerwehr von der Gotik bis heute" dar. Das 1956/58 geschaffene Mosaik stammt von Karl Hauk und nimmt auf die Geschichte des Bauplatzes Bezug.

Der Name

Die Straße, an der das Wohnhaus liegt, ist seit 1919 nach dem 311 m hohen Mühlberg benannt.

Architekten

Konstantin Peller - Konstantin Peller (1887-1969) studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Meisterschule von Otto Wagner. Er arbeitete zunächst als freischaffender Architekt sowie für kurze Zeit mit Josef Ludwig, bevor er vor Beginn des Ersten Weltkriegs in das Wiener Stadtbauamt eintrat. Während seiner Tätigkeit in dieser Funktion entwarf er, oft in Zusammenarbeit mit Julius Stoik und Adolf Stöckl, mehrere städtische Wohnhausanlagen und war u. a. auch bei der Regulierung des Wienflusses tätig. 1945 wurde Peller zum Vorsitzenden der Stadtplanung und des Wiederaufbaus ernannt. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Wiener Stadtbauamt hat Konstantin Peller mit der Gestaltung einer Reihe von Wohnbauten die Architektur des Roten Wien entscheidend mitgeprägt.