Oelweingasse 22-26
Oelweingasse 22-26
Oelweingasse 22-26, 1150 WienBaujahr: 1969-1971
Wohnungen: 41
Architekt: Herbert Müller-Hartburg
Weitere Adressen
Grimmgasse 29, 1150 Wien
Braunhirschengasse 34, 1150 Wien
Wohnen in Wien
In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.
Geschichte
Der Tuchfabrikant und Pottasche-Erzeuger Franz Wenzel Dadler kaufte 1799 die Besitzung "Braunhirschen", einen die Oelweingasse umgebenden Vorort, und kurbelte durch Parzellierung die Bautätigkeit in diesem Gebiet an. Auf Dadlers Tätigkeit geht somit die Besiedelung der Gegend rund um die Oelweingasse zurück. Für die Errichtung des Gemeindebaus Oelweingasse 22-26 mussten ein zweistöckiges Wohnhaus mit 8 Wohnungen auf Nr. 24 sowie ein zweistöckiges Wohnhaus mit 28 Wohnungen und drei Lokalen auf Nr. 26 abgetragen werden.
Die Architektur
Der Gemeindebau setzt sich aus drei Baublöcken mit jeweils fünf Geschoßen und teilweise ausgebautem Dachgeschoß mit Ateliers zusammen. Das leichte Zurückspringen des mittleren Baublocks lässt die äußeren Baublöcke wie Eckrisalite auf die Oelweingasse vortreten. Balkone am mittleren Bauteil schaffen einen optischen Übergang zwischen den drei Bauteilen. Auf Schmuck und Gliederung der Fassade wurde verzichtet, dadurch steht die Architektur den Bauten der 1950er und 1960er-Jahre äußerlich noch sehr nahe. Die Hoffassaden unterscheiden sich von den Straßenfassaden lediglich durch große Stiegenhausfenster - sie sind in dieser Form typisch für die 1970er-Jahre.
Der Name
Die Wohnhausanlage selbst hat keinen eigenen Namen. Die Oelweingasse, vorher Franz-Carl-Gasse bzw. Karlsgasse, wurde 1919 nach dem Ingenieur Arthur Oelwein (1837-1917) benannt. Oelwein war Bauleiter der Wiener Stadtbahn und lehrte an der Hochschule für Bodenkultur in Wien.
Architekten
Herbert Müller-Hartburg - Herbert Müller-Hartburg (geb. 1925) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Graz und war ab 1958 freiberuflich in Wien tätig. Er engagierte sich lange Zeit in der Bundesingenieurkammer, für die Gemeinde Wien entwarf er in einer Arbeitsgemeinschaft die Wohnhausanlage Ankerbrotgründe (Wien 10) sowie den Frieda-Nödl-Hof (Wien 3).