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Braunhirschengasse 9

Fakten

Braunhirschengasse 9

Braunhirschengasse 9, 1150 Wien

Baujahr: 1967-1969

Wohnungen: 10

Architekt: Anton Valentin, Friedrich Punzmann

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Der Tuchfabrikant und Pottascheerzeuger Franz Wenzel Dadler kaufte 1799 die Besitzung "Braunhirschen", einen die heutige Braunhirschengasse umgebenden Vorort, und hob durch Parzellierung die Bautätigkeit im Gebiet. Auf Dadlers Tätigkeit geht somit die Besiedelung der Gegend zurück. Das Grundstück Braunhirschengasse 9 samt darauf befindlichem Althaus wurde von der Gemeinde Wien 1958 angekauft und das Haus 1962 abgetragen.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage präsentiert sich als typisches Beispiel für eine Baulückenverbauung im Rahmen des sozialen Wohnbaus der 1960er-Jahre. Über einem niedrigen Sockel erheben sich die fünf Geschoße sowie das mit einem Atelier ausgebaute Dachgeschoß. Die Straßenfassade ist durchgehend glatt verputzt, als schmückende Elemente wurden einzig Fensterfaschen angebracht. Die Hoffassade zeigt sich durch den vorspringenden Liftschacht etwas bewegter, folgt im Ganzen jedoch dem Schema der Vorderfront. Das Gebäude wird über den Hof erschlossen, hier findet sich auch ein öffentlicher Durchgang in die gegenüber liegende Dreihausgasse. Die Wohnhausanlage entstand gemeinsam mit den Häusern Braunhirschengasse 13 und 17 - 21, für welche ebenfalls die Architekten Anton Valentin und Friedrich Punzmann verantwortlich zeichnen.

Der Name

Die Wohnhausanlage selbst wurde nicht benannt. Die Braunhirschengasse, ehemals Schmiedgasse, wurde 1894 nach dem alten Vorortenamen Braunhirschen benannt. Die Gasse war ursprünglich eine Allee im Seitengarten von Schloss Plankenau und wurde um 1800 verbaut.

Architekten

Anton Valentin - Anton Valentin (1895-1976) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und war ab 1926 als freischaffender Architekt in Wien tätig. Für die Gemeinde Wien errichtete er sowohl in der Zwischen- als auch in der Nachkriegszeit eine ganze Reihe an Gemeindebauten.

Friedrich Punzmann - Friedrich Punzmann (1901-1982) war ab 1920 an der Technischen Hochschule Wien inskribiert. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem den Bauteil Schleifgasse des Conrad-Lötsch-Hofes in Wien 21 (1961/62) und gemeinsam mit Anton Valentin das Wohnhaus Braunhirschengasse 13 in Wien 15 (1967-1969). Punzmann war auch an Plänen zum Kopenhagen-Hof in Wien 19 (Schegargasse 13-15, 1956-1958) beteiligt.