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Oelweingasse 6-8

Fakten

Oelweingasse 6-8

Oelweingasse 6-8, 1150 Wien

Baujahr: 1973-1974

Wohnungen: 26

Architekt: Herbert Müller-Hartburg

Wohnen in Wien

In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.

Geschichte

Der Dadlerpark, zu dem hin sich der Hof der Wohnhausanlage öffnet, wurde nach Franz Wenzel Dadler benannt. Der Tuchfabrikant und Pottasche-Erzeuger kaufte 1799 die Besitzung "Braunhirschen", einen die Oelweingasse umgebenden Vorort, und kurbelte durch Parzellierung die Bautätigkeit in diesem Gebiet an. Auf Dadlers Tätigkeit geht somit die Besiedelung der Gegend rund um die Oelweingasse zurück.

Die Architektur

Die Architektur der Wohnhausanlage ist eher zurückhaltend, wirkt jedoch im Straßenverband, in dem sich auch ein farbloser Gemeindebau der 1960er-Jahre befindet, nicht ohne Reiz. Die etwas nach hinten versetzte Fassade des sechsgeschoßigen Gebäudes ist lediglich durch die Färbung der Fensterzwischenräume gegliedert, doch schon allein dadurch entsteht ein sehr abwechslungsreiches Bild.
Das Wohnhaus wird über zwei Stiegen erschlossen. Der Hof und die 10 Pkw- Garagenplätze sind über einen öffentlichen Zugang an der linken Grundstückgrenze, der auch in den Dadlerpark führt, zugänglich. Alle Wohnungen im Dachgeschoß verfügen über Terrassen; im Erdgeschoß befindet sich in ursprünglich als Polizeiwache dienenden Räumlichkeiten der "Bildungsraum Sophie".

Der Name

Die Wohnhausanlage selbst hat keinen eigenen Namen. Die Oelweingasse, vorher Franz-Carl-Gasse bzw. Karlsgasse, wurde 1919 nach dem Ingenieur Arthur Oelwein (1837-1917) benannt. Er war Bauleiter der Wiener Stadtbahn und lehrte an der Hochschule für Bodenkultur in Wien.

Architekten

Herbert Müller-Hartburg - Herbert Müller-Hartburg (geb. 1925) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Graz und war ab 1958 freiberuflich in Wien tätig. Er engagierte sich lange Zeit in der Bundesingenieurkammer, für die Gemeinde Wien entwarf er in einer Arbeitsgemeinschaft die Wohnhausanlage Ankerbrotgründe (Wien 10) sowie den Frieda-Nödl-Hof (Wien 3).