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Reindorfgasse 38

Fakten

Reindorfgasse 38

Reindorfgasse 38, 1150 Wien

Baujahr: 1979-1980

Wohnungen: 25

Architekt: Friedrich Moser

Wohnen in Wien

Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.

Geschichte

Auf dem Areal der heutigen Wohnhausanlage kann eine für die Gasse typische Verbauung mit eher niedrigen Seitenflügelhäusern aus dem 19. Jahrhundert nachgewiesen werden. Die Abbruchgenehmigung für das Haus Reindorfgasse 38 - ein einstöckiges Vordergebäude mit 10 Wohnungen und 5 Lokalen - datiert bereits aus dem Jahr 1969, jene für das Haus Reindorfgasse 40 - ein dreigeschoßiges Wohnhaus samt Hintergebäude, enthaltend 7 Wohnungen, 5 Lokale sowie eine Garage - erst aus dem Jahr 1977. Bereits ein Jahr später wurde die Baubewilligung für das heute bestehende Wohnhaus erteilt.

Die Architektur

Bei dem Wohnhaus Friedrich Mosers in der Reindorfgasse 38 handelt es sich um eine Baulückenverbauung aus den Jahren 1979 - 1980. Die vierstöckige Anlage mit ausgebautem Dachgeschoß und Tiefgarage tritt weit hinter die Baulinie zurück, da dem Gebäude straßenseitig eine ebenerdige Geschäftszone mit drei Lokalen vorgelagert ist. Die Fassade des breit gelagerten Wohntrakts wird durch unterschiedliche Fensterformen sowie vier erkerartige, sich über die gesamte Höhe des Baus erstreckende Vorbauten strukturiert, deren Fenster jeweils über die abgeschrägte Ecke weitergeführt sind. Den oberen Abschluss der Erker bilden kleine, von Blumentrögen begrenzte Terrassen, die den ausgebauten Dachgeschoßwohnungen zugeordnet sind. Sowohl der Wohn- als auch der Geschäftstrakt sind auf Grund des abfallenden Geländes abgetreppt, der Eingang in die Wohnhausanlage und den begrünten Innenhof liegt inmitten der Geschäftszone.

Der Name

Die Reindorfgasse, vormals Kirchengasse, trägt seit 1894 ihren Namen. Die Bezeichnung dient zur Wahrung des alten Ortsnamens, der bereits im Jahr 1344 seine erste urkundliche Erwähnung fand. Die selbständigen Ortsgemeinden Reindorf, Braunhirschen und Rustendorf wurden 1863 zum Vorort Rudolfsheim zusammengeschlossen und 1890 nach Wien eingemeindet.

Architekten

Friedrich Moser - Friedrich Moser (geb. 1926) studierte Architektur an der TH Graz. Das Doktorat folgte an der TU Wien, wo er später eine Professur für Örtliche Raumplanung innehatte. Von 1989 bis 1991 war er Rektor der Technischen Universität Wien. Moser ist Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich.