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Braunhirschengasse 8-10

Fakten

Braunhirschengasse 8-10

Braunhirschengasse 8-10, 1150 Wien

Baujahr: 1982-1984

Wohnungen: 15

Architekt: Engelbert Eder

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Der Tuchfabrikant und Pottasche-Erzeuger Franz Wenzel Dadler kaufte 1799 die Besitzung "Braunhirschen", einen die Braunhirschengasse umgebenden Vorort, und kurbelte durch Parzellierung die Bautätigkeit in diesem Gebiet an. Auf Dadlers Tätigkeit geht somit die Besiedelung der Gegend zurück. An der Stelle der Wohnhausanlage Braunhirschengasse 8-10 standen ursprünglich ein Wohnhaus mit 21 Wohnungen sowie ein Wohnhaus mit 19 Wohnungen und vier Lokalen. Beide Gebäude wurden Ende der 1970er-Jahre abgetragen.

Die Architektur

Die Fassade des fünfgeschoßigen Wohnhauses ist in der Horizontalen in drei Blöcke unterteilt: Über dem als Sockel gestalteten Erdgeschoß liegen die ersten vier Obergeschoße, die vom abschließenden fünften Geschoß durch ein Gesims getrennt werden. Durch die unprätentiöse Gestaltungsweise der Fassade, die Dominanz der glatten Flächen und die klassische horizontale Gliederung entspricht das Wohnhaus der Tradition des Wiener Gemeindebaus. Neu und ungewohnt ist jedoch die tief in die Fassade eingeschnittene Fensterachse des Stiegenhauses, die mit Unterbrechungen vom Sockelgeschoß bis ins fünfte Stockwerk reicht. Im Erdgeschoß befinden sich hofseitig fünf PKW-Stellplätze, die über die Braunhirschengasse befahrbar sind. Der Hof selbst wurde begrünt und mit Sitzplätzen und Spielmöglichkeiten für Kinder ausgestattet.

Der Name

Die Wohnhausanlage selbst hat keinen eigenen Namen. Die Braunhirschengasse, ehemals Schmiedgasse, wurde 1894 nach dem alten Vorort Braunhirschen benannt. Die Gasse war ursprünglich eine Allee im Seitengarten von Schloss Plankenau und wurde um 1800 verbaut.

Architekten

Engelbert Eder - Engelbert Eder (geb. 1936) studierte Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Für die Gemeinde Wien war er unter anderem an der Sanierung des George-Washington-Hofes in Wien 10 beteiligt und entwarf gemeinsam mit Anton Holtermann und Hugo Potyka die Wohnhausanlagen Engerthstraße 189-191 in Wien 2 (1976-1978) und Handelskai 214 in Wien 2 (1975/76).