Heindlgasse 7-9
Heindlgasse 7-9
Heindlgasse 7-9, 1160 WienBaujahr: 1931-1932
Wohnungen: 25
Architekt: Hans Seitl
Wohnen in Wien
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Sozialdemokratie bestimmende Kraft im Wiener Rathaus. 1922 wurde Wien ein selbstständiges Bundesland. Damit war auch der Grundstein für das "Rote Wien" gelegt. Neben Reformen im Gesundheits- und Bildungswesen wurde 1923 ein umfangreiches Bauprogramm gestartet, um für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen zu schaffen - hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren sie ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen, Ambulatorien, Tuberkulosestellen, Turnhallen, Bibliotheken etc. Die Stadt Wien errichtete in der Zwischenkriegszeit 63.000 Wohnungen.
Geschichte
Die kleine Wohnhausanlage wurde 1931/32 nach den Plänen des Architekten Hans Seitl errichtet. Das Grundstück in der Heindlgasse 7-9 hatte die Stadtgemeinde Wien bei einer Zwangsversteigerung erworben. In dem drei- bzw. vierstöckigen Haus befinden sich 25 Wohnungen auf zwei Stiegen.
Die Architektur
Ein zentraler, straßenseitiger Eingang, durch den man zum Gartenhof hinter der kleinen Anlage gelegenen Gartenhof gelangt, erschließt die viergeschoßige Wohnhausanlage. Die Fassade ist schlicht und ohne Verzierungen gestaltet, nur der Sockel und die breite Einfassung der Rundbogentür heben sich durch ihren Rauverputz ab. Mittig über dem Eingang befindet sich in jedem Stockwerk ein Gitterbalkon, wobei jener im 1. Stock über drei Fensterachsen reicht, während sich jene im 2. und 3. Stock nur über die etwas breitere Mittelachse erstrecken. Eine über zwei Gebäudeachsen verlaufende fünfte Etage trägt dem abschüssigen Gelände Rechnung und ermöglicht den Anschluss zum oberen Nachbarhaus auf Traufhöhe.
Der Name
Seit 1888 heißt die Straße Heindlgasse, benannt nach dem Gemeinderat, Apotheker und Ehrenbürger von Ottakring, Johann Baptist Heindl (1821-1885).
Architekten
Hans Seitl - Hans Seitl (1886-1958) studierte ab 1901 an der Technischen Hochschule Wien. Seine zweite Staatsprüfung legte er 1908 ab. Für das Wiener Wohnbauprogramm plante er die Häuser Heindlgasse 7-9 (1931/32; Wien 16), Graumanngasse 33 (1927/28; Wien 15; gemeinsam mit Alexander Graf) und Meißnergasse 4-6 (1925/26; Wien 22; mit Karl Felsenstein).