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Karl-Metschl-Gasse 13-23

Fakten

Karl-Metschl-Gasse 13-23

Karl-Metschl-Gasse 13-23, 1160 Wien

Baujahr: 1953-1954

Wohnungen: 68

Architekt: Oskar Heymann, Walter Vasa

Weitere Adressen

Rosenackerstraße 11, 1160 Wien

Liebknechtgasse 38-40, 1160 Wien

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die Wohnhausanlage in der Karl-Metschl-Gasse 13-23 wurde auf dem Grundstück einer ehemaligen Kleingartensiedlung und in unmittelbarer Nachbarschaft des größten Wiener Gemeindebaus, dem Sandleitenhof, erbaut. Mit ihrer Anordnung von vier Wohnhäusern in zwei Reihen passt sie sich der in dieser Gegend dominierenden Zeilenbauweise an.

Die Architektur

In zwei Reihen schmiegen sich die vier Einzelhäuser der Wohnhausanlage in der Karl-Metschl-Gasse 13-23 in einen Abhang des Wienerwaldes und schließen einen baumbestandenen Grünstreifen ein. Die blockhaften Wohnhäuser mit steilem Satteldach sind drei Geschoße hoch und verfügen zusätzlich über ein mit Dachgaupen ausgebautes Dachgeschoß. Sie sind von der zurückhaltenden Architektursprache der Nachkriegsjahre geprägt, mit einer weißen Natursteinlaibung gerahmte Eingänge und vertikale Nuten in den Stiegenhausbereichen sind die einzigen Gestaltungsmerkmale der glatten Putzfassaden. Die Stellung der Einzelhäuser zueinander - einem 18 Fensterachsen langen Bauteil stehen drei sechs, zehn bzw. fünf Fensterachsen zählende Häuser gegenüber - lockert das strenge Erscheinungsbild der Wohnhausanlage auf. Die beiden langgestreckten Bauteile sind zusätzlich in der Höhe, bedingt durch das stark abfallende Gelände, und in der Tiefe gestaffelt und werden dadurch wie zwei bzw. drei aneinandergefügte Einzelhäuser wahrgenommen. Vereinzelt kragen an den Stirn- und Längsfassaden Balkonreihen mit zarten Gitterbrüstungen aus.

Der Name

Die Karl-Metschl-Gasse wurde 1927 nach Karl Metschl (1864-1924), dem Pionier der Gewerkschaftsbewegung und Vorkämpfer für Berufsberatung und Lehrlingsschutz, benannt.

Architekten

Oskar Heymann - Oskar Heymann (1875-1953) besuchte von 1895 bis 1901 die Bauschule der Technischen Hochschule Wien und war hier zudem im Semester 1901/02 als a. o. Hörer inskribiert. Für die Gemeinde Wien entwarf er zusammen mit Walter Vasa die Wohnhausanlage Karl-Metschl-Gasse 13-23 in Wien 16 (1953-1954) und war 1950 an der Erweiterung der Siedlung Hasenleiten in Wien 11 beteiligt.

Walter Vasa - Walter Vasa (1924-2002) war für die Gemeinde Wien vorwiegend in Arbeitsgemeinschaften an der Errichtung mehrerer großer Wohnhausanlagen beteiligt, wie etwa der Anlagen Karl-Metschl-Gasse 13-23 in Wien 16 (1953/54) und Schüttaustraße 20-40 in Wien 22 (1954-1956).