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Ameisbachzeile 119-123

Fakten

Ameisbachzeile 119-123

Ameisbachzeile 119-123, 1160 Wien

Baujahr: 1976-1979

Wohnungen: 163

Architekt: Kurt Hlaweniczka

Weitere Adressen

Michalekgasse 2, 1160 Wien

Wohnen in Wien

In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.

Geschichte

Die große Wohnhausanlage aus fünf Bauteilen befindet sich inmitten einer Kleingartensiedlung und umgeben von Einfamilienhäusern am äußersten Rand von Ottakring. Die terrassenförmige und gestaffelte Wohnungsanordnung bietet auch im Geschoßwohnbau größtmögliche Privatheit und eigenen Grün- und Erholungsraum.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage besteht aus fünf, auf einem dreieckigen Grundstück mit starkem Gefälle versetzt angeordneten Bauteilen. Sie entspricht dem für die 1970er-Jahre charakteristischen Typus des Terrassenhauses, das Architekt Hlaweniczka zusammen mit Harry Glück in verschiedenen Maßstäben anwandte und perfektionierte. Die beiden der Ameisbachzeile zugewandten Bauteile sowie der mittige Bauteil verfügen über straßenseitig fünf und hofseitig vier Geschoße, während die beiden hinteren Gebäude mit drei Geschoßen niedriger ausgeführt sind. Prägnantestes Gestaltungselement sind die nach beiden Seiten terrassenförmig gestaffelten Balkone und Halbloggien mit ihren orangefarbenen Brüstungen und dreieckig vorkragenden Seitenteilen. Die Bauteile sind in der Tiefe stark gestaffelt und an den Außenseiten in der Höhe abgetreppt. So entstehen im obersten Geschoß Maisonettewohnungen mit Terrassen. Die vertikalen Erschließungen sind raumhoch verglast, die Seitenfassaden mit weißen Metallpaneelen verkleidet.

... und die Kunst

Im Grünraum der Wohnhausanlage steht ein Brunnen aus zwei versetzt angeordneten, weiß gestrichenen Betonscheiben, auf denen fünf Metalltafeln mit abstrahierten Figuren und Formen appliziert sind.

Der Name

Die Ameisbachzeile wurde 1925 nach dem seit 1908 überdeckten Ameisbach benannt.

Architekten

Kurt Hlaweniczka - Kurt Hlaweniczka wurde am 5.1.1930 in Wien geboren und studierte bis 1956 an der Technischen Hochschule in Wien Architektur. Seit 1959 führt er sein eigenes Büro. Zwischen 1962 und 1967 war er als Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbau GmbH tätig. In Zusammenarbeit mit dem Architektenkollegen Harry Glück entstanden in den 1970er-Jahren zahlreiche Wohnhausanlagen, wie etwa der Wohnpark Alt-Erlaa in Wien 23 (1978). Gemeinsam mit Karl Schwanzer zeichnet Hlaweniczka auch für die Überbauung des Franz-Josef-Bahnhofs in Wien 9 (1985) verantwortlich.