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Ganglbauergasse 7

Fakten

Ganglbauergasse 7

Ganglbauergasse 7, 1160 Wien

Baujahr: 1976-1983

Wohnungen: 15

Architekt: Hedwig (Hedy) Wachberger, Michael Wachberger

Wohnen in Wien

In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.

Geschichte

Das Wohnhaus Ganglbauergasse 7 wurde als Erweiterung des benachbarten Rudolf-Scholz-Hofes errichtet und war ursprünglich ebenso wie dieser als Terrassenbau konzipiert. Die Abbruchbewilligung für den zweitraktigen Vorgängerbau mit 30 Wohnungen und einem Magazin stammt aus dem Jahr 1980, erste Pläne für den Neubau gab es allerdings schon 1976. Der Hof des neuen Bauteils wurde mit den Höfen der benachbarten Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien zu einem großen Grünbereich zusammengeschlossen.

Die Architektur

Bei der Wohnhausanlage von Hedy und Michael Wachberger wird das Gestaltungskonzept des benachbarten, wenige Jahre davor errichteten August-Scholz-Hofes fortgesetzt. Die Fassade des sechsgeschoßigen Wohnhauses gliedert sich in fünf abwechselnd vor- bzw. zurückspringende Achsen. Die querrechteckigen, zwei- und dreiteiligen Fenster sind durchwegs scharf eingeschnitten, jene der zurückversetzten Achsen nehmen die gesamte Fassadenbreite ein. Das oberste Stockwerk ist als Staffelgeschoß mit vorgelagerter Terrasse ausgebildet, während das Erdgeschoß durch die einzelnen Funktionsbereiche wie Müllraum, Garageneinfahrt und Hauseingang bestimmt wird. Ein begrüntes, weit über die Baulinie vorragendes, terrassenartiges Vordach setzt im Eingangsbereich einen besonderen Akzent.

... und die Kunst

Die Spielplastik "Elefant" von der Bildhauerin Gertrude Fronius aus den Jahren 1973 bis 1979 gehört zu jenen bemerkenswerten Spielskulpturen, die gegen Ende der 1960-Jahre entstanden.

Der Name

Die Ganglbauergasse wurde 1886 nach Cölestin Josef Ganglbauer (1817-1889) benannt. Dieser bekleidete ab 1881 das Amt des Fürsterzbischofs von Wien und ab 1884 das des Kardinals. C. J. Ganglbauer galt als Förderer des Ottakringer Kirchenbauvereins sowie der christlich-sozialen Bewegung.

Architekten

Hedwig (Hedy) Wachberger - Hedwig (Hedy) Wachberger (geb. 1940) besuchte die Technische Hochschule Wien, wo sie 1965 ihr Diplom erhielt. Nach Praktika in der Schweiz und in Österreich war sie ab 1970 als freischaffende Architektin in Wien tätig und unterhielt bis 1986 ein gemeinsames Büro mit ihrem Ehemann Michael Wachberger (geb. 1941). Ihr berufliches Interesse lag vor allem auf dem Gebiet des sozialen Wohnbaus, der Energieoptimierung sowie der Nutzung von Solar-und Alternativenergien. Neben der mit Solarenergie versorgten Versuchssiedlung "Österreichisches Sonnenhaus" Am Flötzersteig in Wien 14 (1978-1984) plante Hedy Wachberger auch das Wohnhaus Schönbrunner Straße 107 in Wien 5 (1981-1985) und den Gemeindebau Breitenfurter Straße 401-413 in Wien 23 (1982-1986).

Michael Wachberger - Michael Wachberger (geb. 1941 in Linz) studierte bis 1965 Hochbau an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1969 auch promovierte. 1970 bis 1986 führte er ein gemeinsames Büro mit seiner Ehefrau Hedy. Sie errichteten Wohnbauten wie den August-Scholz-Hof (1972-1976) und dessen Erweiterung in der Ganglbauergasse 7 (1976-1983). 1989 bis 2002 arbeitete Michael Wachberger zusammen mit Franz Kiener an der Sanierung einiger Wiener Gemeindebauten, darunter der Karl-Marx-Hof (1989-1992), der Ferdinand-Blat-Hof (1994-1996) und die Wohnhausanlage am Friedrich-Engels-Platz (1999-2002).

Freie Garagenplätze

Art Miete