Horneckgasse 16
Horneckgasse 16
Horneckgasse 16, 1170 WienBaujahr: 1977-1979
Wohnungen: 10
Architekt: Georg Bachmayr-Heyda
Wohnen in Wien
In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.
Geschichte
In der Horneckgasse 16 stand vor der Errichtung des heutigen Wohnhauses ein dreigeschoßiges Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Dieses war in Privatbesitz und beherbergte 17 Wohnungen. In den Hofgebäuden waren unter anderem eine Feilenhauerei und eine Spielwarenerzeugung untergebracht. Bereits ab den 1950er-Jahren traten Baugebrechen an dem Althaus auf. Beim Erdbeben 1972 wurde das Haus schwer beschädigt und musste 1977 abgerissen werden. Noch im gleichen Jahr wurde mit der Errichtung des heutigen Wohnhauses begonnen. Dieses war zwei Jahre später bezugsfertig und blieb seither im Wesentlichen unverändert.
Die Architektur
Das viergeschoßige Wohnhaus beherbergt eine Stiege mit zehn Wohnungen. Die Sockelzone ist etwas zurückversetzt und dunkel gestrichen. An der rechten Seite der Sockelzone befinden sich die Fenster des Waschraumes, links der tief eingelassene Eingangsbereich. Die darüber liegende Fassade ist in würfelige, farblich unterschiedlich gestaltete Wandfelder geteilt. Die Farbfelder in den Fensterzonen der drei Hauptwohngeschoße sind dunkel und fassen die Fenster bandähnlich zusammen. Die restlichen Wandfelder sind etwas heller und mit der Zeit zusätzlich ausgeblichen. Das Hauptgesims des Wohnhauses verläuft durchgehend. Der Garten ist über das Stiegenhaus und einige Stufen zu erreichen. An der Gartenseite ist die Fassade dreigeteilt: Ein etwas niedrigerer Mittelteil mit Rechteckfenstern und mittigen, dunklen Wandfeldern wird auf beiden Seiten von Loggien mit Schindelbrüstungen flankiert. Die Seitenteile sind höher als der Mittelteil, die Loggienreihen gehen direkt in Mansarden über.
Der Name
Die Horneckgasse wurde 1894 nach Ottokar von Horneck (1260-1309) benannt. Ihm wurde auch von Franz Grillparzer in "König Ottokars Glück und Ende" ein Denkmal gesetzt. Davor hieß die Gasse Grillparzergasse.
Architekten
Georg Bachmayr-Heyda - Georg Bachmayr-Heyda (geb. 1927) besuchte von 1945 bis 1950 die Fachklasse für Raumkunst und industrielle Entwürfe von Oswald Haerdtl an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Für die Gemeinde Wien entwarf er etwa das Wohnhaus Horneckgasse 16 in Wien 17 (1977-1979).