Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Dornbacher Straße 119

Fakten

Dornbacher Straße 119

Dornbacher Straße 119, 1170 Wien

Baujahr: 1981-1982

Wohnungen: 20

Architekt: Berthold Gabriel

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Dornbach war ursprünglich ein in hügeligem Weinland gelegenes Grabenangerdorf zwischen Schafberg und Heuberg. 1890-92 wurde es zusammen mit Hernals und Neuwaldegg als 17. Bezirk eingemeindet. 1969 ging das Grundstück in den Besitz der Gemeinde Wien über, die 1970 ein in Privatbesitz befindliches Althaus abreißen ließ und in den 1980er-Jahren durch das Wohnhaus Dornbacher Straße 119 ersetzte, das seither im Wesentlichen unverändert geblieben ist.

Die Architektur

Die Wohnanlage besteht aus je einem Haus in der Dornbacher Straße und in der Promenadegasse. Die beiden Häuser sind über eine Treppenanlage auf dem steil ansteigenden Gartenstück miteinander verbunden. Bei der Fassadengestaltung in der Dornbacher Straße orientierte sich der Architekt an traditionellen Gestaltungsformen der umgebenden Wohnhäuser und kombinierte sie mit der blockhaft-kubischen Formensprache der 1980er-Jahre. Das Haus fügt sich daher gut zwischen die angrenzenden Althäuser ein. Die Fassade in der Dornbacher Straße ist symmetrisch aufgebaut und durch drei polygonale Erker strukturiert. Diese setzen etwas oberhalb der Sockelzone an und erstrecken sich über das Dachgesims hinaus in die Höhe. Auf dem mittleren Erker sind nur seitlich die schmalen Fenster des Stiegenhauses zu sehen, die Erkerfront bleibt plan. Die beiden flankierenden Erker sind in den drei Wohngeschoßen zu Loggien verglast. Sonst ist die Fassade ist eher nüchtern gehalten. Die gesimsbegrenzte Sockelzone erstreckt sich über die Garage und andere Nutzräumlichkeiten im Erdgeschoß. Bei den grünen Fenstern und Türen wurde auf Einrahmungen verzichtet, sie befinden sich ohne tiefe Laibungen beinahe auf Fassadenebene. Das Dachgesims ist mit einem breiten, glatten Band versehen, das von den Erkern unterbrochen wird. Das Dachgeschoß ist ausgebaut und wird durch die auf dem Doppeldach liegenden Dachfenster erhellt. Der mittige Eingangsbereich ist etwas höher als die Sockelzone und wird vom zentralen Erker vordachähnlich begrenzt. Das hintere, zur Promenadegasse liegende Gebäude ist - wie die Fassaden an den Gartenseiten - schlicht und funktionell gestaltet. Von der Promenadegasse aus kann die Anlage aufgrund der abschüssigen Hanglage kaum eingesehen werden. Nahezu durchgehende Fensterreihen ermöglichen auf dieser Seite eine optimale Belichtung der Wohnräume. Die begrünte Anlage beherbergt 20 Wohnungen unterschiedlicher Typen. Eigens eingerichtete Stellplätze in der Garage Dornbacher Straße stehen den Bewohnern zur Verfügung.

Der Name

Der Name Dornbacher Straße wurde 1894 zur Wahrung des Ortsnamens Dornbach eingeführt. Die ehemalige Vorortgemeinde hatte sich entlang des Dornbaches entwickelt und war 1890-92 zusammen mit Hernals und Neuwaldegg als 17. Bezirk eingemeindet worden.

Architekten

Berthold Gabriel - Berthold Gabriel, Sohn des Kunstgewerblers Josef Gabriel, wurde am 23. August 1919 geboren. Gemeinsam mit dem Bildhauer Heinrich Deutsch schuf er das Staatsgründerdenkmal im Schweizer Garten als Erinnerung an das Werk des Bundespräsidenten Dr. Karl Renner, das 1966 in die Obhut der Gemeinde Wien überging. Von Gabriel stammt unter anderem ein Teilabschnitt der 1972 fertig gestellten Wohnhausanlage in der Sibeliusstraße 5-11 in Wien 10. Der Architekt starb am 13. Oktober 1996 in Wien.