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Pötzleinsdorfer Straße 100

Fakten

Pötzleinsdorfer Straße 100

Pötzleinsdorfer Straße 100, 1180 Wien

Baujahr: 1961-1962

Wohnungen: 27

Architekt: Rudolf Eisler

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Anstelle einer zum Abbruch vorgesehenen Wagenremise wurde hier eine kleine Wohnhausanlage im alten Ortskern von Pötzleinsdorf erbaut. Die bereits bei der Errichtung vorgesehenen Räumlichkeiten der städtischen Straßenreinigung dienen noch heute demselben Zweck. Auch waren schon im Originalplan die nach wie vor bestehenden Einstellplätze für KFZ vorgesehen.

Die Architektur

Die Anlage umfasst ein Vordergebäude mit zwei sowie ein Hintergebäude mit einer Stiege und ist in den hier steil ansteigenden Hang eingepasst. Das größere Haus liegt direkt an der rechten Grundstücksgrenze, während es an der linken einen Seitenabstand einhält. Es weist einen L-förmigen Grundriss auf, wodurch ein kleiner Straßenhof entsteht, in dem die Autoabstellplätze untergebracht sind. Das Vordergebäude umfasst ein Kellergeschoß, in dem sich aufgrund des abfallenden Geländes auch ein Geschäftslokal befindet, sowie ein - auch farblich - deutlich abgesetztes Erdgeschoß und zwei Stockwerke. Ein öffentlicher Durchgang, von dem aus die Stiegen 1 und 2 erschlossen werden, führt zu einer Treppe. Über diese gelangt man über das steil ansteigende, parkartige Gelände zum Hintergebäude, welches ebenfalls ein Keller-, ein Erd- und zwei Obergeschoße aufweist. Weitere Stufen führen zum Mautnerweg sowie zum Pötzleinsdorfer Friedhof. Beide Gebäude haben nach Süden und Osten ausgerichtete Balkone und französische Fenster. Die Eingänge zeigen die zeittypische, nach innen zulaufende Form.

Der Name

Pötzleinsdorf wurde erstmals im 12. Jahrhundert als "pezelinesdorf" erwähnt. Im Zuge der Eingemeindung im Jahr 1894 wurde die ehemalige Hauptstraße zur Erinnerung an den Vorort benannt.

Architekten

Rudolf Eisler - Rudolf Eisler (1881-1977) studierte Architektur an der Akademie der bildenden Künste und an der Technischen Hochschule Wien. Gemeinsam mit Ferdinand Glaser realisierte er bereits vor dem Ersten Weltkrieg mehrere Bankgebäude in der gesamten Donaumonarchie. Mit Glaser führte er auch seinen wichtigsten Autrag aus, die von 1923 bis 1925 erfolgte Ausstattung der Österreichischen Nationalbank am Otto-Wagner-Platz in Wien 9. Für die Stadt Wien entwarf Eisler die Wohnhausanlagen Walkürengasse 8-10 in Wien 15 (1944) und Kleingasse 6-18 in Wien 3 (1950-1951, mit Josef Baudys).