Karlweisgasse 41
Karlweisgasse 41
Karlweisgasse 41, 1180 WienBaujahr: 1956-1958
Wohnungen: 53
Architekt: Erwin Fabrici
Weitere Adressen
Peter-Jordan-Straße 122, 1180 Wien
Hermann-Pacher-Weg 8, 1180 Wien
Wohnen in Wien
In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Geschichte
In den 1950er-Jahren errichtete man hier vier Häuser und ermöglichte damit Menschen, für die dies bis dahin kaum erreichbar war, das Wohnen in Grünruhelage. Die Anlage befindet sich genau an der Grenze zwischen 18. und 19. Bezirk. Bei der kürzlich durchgeführten Renovierung wurde die Anlage nicht, wie ursprünglich geplant, in mehrfarbigem Kratzputz gestrichen, sondern einheitlich weiß.
Die Architektur
Auf dem steilen Bergrücken wurde eine Anlage errichtet, welche aus vier Häusern besteht, die leicht gegeneinander versetzt in das Gelände eingepasst sind. Sie verfügen über ein bis zwei Stockwerke sowie an der hangabgewandten Seite jeweils über ein zusätzliches Wohngeschoß. Auch der Dachboden wurde bereits bei der Errichtung teilweise als Wohnraum ausgebaut. Dies ist auch an der Fassade erkennbar, wo die Mitteltrakte über den Dachfirst hinaus erhöht sind. Die Fassadengliederung ist sehr schlicht, die Fenster der Wohnräume unterscheiden sich durch eine sehr schmale Rahmung von den mit Faschen versehenen Stiegenhausfenstern. Der Sockel hingegen tritt leicht hinter die Putzflucht zurück. Alle Hauseingänge wurden nordseitig angelegt, sie zeigen die zeittypische, überdachte und nach innen leicht zulaufende Form. Dahinter liegen die Stiegenhäuser. Die Südfassaden verfügen über Balkone, von denen aus sich das Tal der Pötzleinsdorfer Straße und der Schafberg mit seinen Villen überblicken lassen.
... und die Kunst
Das an der Südost-Wand des Hauses I an der Seite zur Peter-Jordan-Straße vorgesehene Sgraffito wurde nicht ausgeführt.
Der Name
Die Karlweisgasse wurde 1919 nach dem Schriftsteller Karl Weis (1850-1901) benannt, der unter dem Pseudonym C. Karlweis Romane, Novellen und Volksstücke verfasst hat. In der NS-Zeit in Hans-Thoma-Gasse umbenannt, trägt sie seit 1947 wieder ihren ursprünglichen Namen.
Architekten
Erwin Fabrici - Erwin Fabrici (1898-1957) studierte Architektur zunächst an der Technischen Universität Graz und später an der Technischen Hochschule Wien. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem das Wohnhaus Karlweisgasse 41 in Wien 18 (1956-1958) und war an den Plänen zum Hugo-Breitner-Hof in Wien 14 (Linzer Straße 299-325, 1949-1956) beteiligt.