Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Sieveringer Straße 25

Fakten

Sieveringer Straße 25

Sieveringer Straße 25, 1190 Wien

Baujahr: 1949-1950

Wohnungen: 23

Architekt: Karl Schwarz

Weitere Adressen

Trautenauplatz 27, 1190 Wien

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Bei der Errichtung dieser Anlage wurden hier ein Kino (das ehemalige Olympia) und ein Kinderhort vorgesehen. Während des großen Kinosterbens in den 1970er-Jahren wurde auch dieses Lichtspieltheater in der Vorstadt, wie so viele andere, geschlossen und die Räumlichkeiten in der Folge als Supermarkt adaptiert, ebenfalls einer allgemeinen Entwicklung entsprechend. Das Dachgeschoß wurde bereits bei der Errichtung mit Wohnungen ausgebaut.

Die Architektur

Die Anlage besteht aus je einem Kleinwohnhaus an der Sieveringer Straße und am Trautenauplatz sowie einem im Innenhof angelegten niedrigen Nebentrakt, wo nunmehr der Supermarkt und der Kindergarten untergebracht sind. Am straßenseitigen Trakt zur Sieveringer Straße springt im ersten und zweiten Obergeschoß ein Erker vor, um den Anschluss an die Baulinie der Nebenhäuser zu gewährleisten; die an der linken Grundgrenze angelegte Einfahrt führt in den Gartenhof. Die Dachform wurde so gewählt, dass sie an die Nachbargebäude anschließt, wobei zur Vermeidung einer Giebelmauer das Dach zum Haus Sieveringer Straße 27 hin abgewalmt wurde. Zum Trautenauplatz hin präsentiert sich die Front wesentlich ruhiger, musste hier doch nicht auf benachbarte Gebäude Rücksicht genommen werden. So unterbricht lediglich die mit einem Bogen abschließende Einfahrt die regelmäßige Anordnung. An den beiden südseitigen Fassaden wurden Balkone vorgesehen.

Der Name

Durch die Eingemeindung zahlreicher Vororte in den 1890er-Jahren schienen in Wien Straßennamen wiederholt auf. So wurde im Jahre 1894 diese wichtige Verbindungsstraße - sie hieß vorher Hauptstraße - zur Erinnerung an den alten Ortsnamen Sieveringer Straße benannt.

Architekten

Karl Schwarz - Über die Ausbildung des Architekten Karl Schwarz (1901-1970) gibt es keine Informationen. Nach seinen Plänen wurden im Zuge des Wiederaufbaus mehrere Wohnbauten in Wien errichtet, wie etwa die kommunalen Wohnhausanlagen Sieveringer Straße 25 in Wien 19 (1949/50) und St.-Veit-Gasse 80 in Wien 13 (1953/54).