Scherpegasse 1a
Scherpegasse 1a
Scherpegasse 1a, 1190 WienBaujahr: 1957-1958
Wohnungen: 25
Architekt: Viktor Fenzl
Weitere Adressen
In der Krim 4, 1190 Wien
Wohnen in Wien
In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Geschichte
Um 1830 gab es auf dem Areal der heutigen Wohnhausanlage noch Weingärten. 1904 wurde zwei Häuser weiter ein großes Schulgebäude errichtet. Im Generalstadtplan von 1912 ist der Platz "In der Krim" noch als zukünftiges Projekt verzeichnet. Anhand der Bauakten lässt sich der Bestand einer Kleingartenanlage in den 1930er-Jahren nachweisen. Die Baubewilligung für den heute bestehenden Wohnbau datiert aus dem Jahr 1957.
Die Architektur
Die fünfgeschoßige Wohnhausanlage weist zehn Fensterachsen an der Hauptfassade und ein teilweise ausgebautes Dachgeschoß auf. Die beiden farblich abgesetzten viergeschoßigen Erker nutzt Viktor Fenzl zur Rhythmisierung der Fassade. So weist der eine Erker zwei schmale zusammengefasste Fensterachsen auf, während der andere eine breite Achse umfasst. Sämtliche Fenster werden von fein strukturierten, vertieft liegenden, hellen Putzfaschen gerahmt. Die farblich abgesetzte und aufgrund der Hanglage bis zu einem Geschoß hohe Sockelzone birgt drei Garagentore und das etwas aus der Mitte gerückte, mit Kunststein eingefasste Portal. Ein breites Kranzgesims, das beim linken Erker verkröpft ist und beim rechten bündig verläuft, schließt die Hauptfassade nach oben hin ab.
Der Name
Die Scherpegasse trägt seit 1935 ihren Namen. Sie wurde nach dem Bildhauer Hans Scherpe (1853-1929) benannt. Hans Scherpe ist der Schöpfer so berühmter Werke wie des Hamerlingdenkmals oder des Denkmals für Rudolf von Alt.
Architekten
Viktor Fenzl - Viktor Fenzl (1882-1968) studierte an der Technischen Hochschule und der Akademie der bildenden Künste in Wien. Neben seiner Tätigkeit als Architekt lehrte er auch an der technischen Gewerbeschule in Wien. Über sein architektonisches Schaffen ist wenig bekannt. In der Schlöglgasse 28 in Hetzendorf ist von ihm ein frühes Wohnhaus aus dem Jahr 1910 erhalten.