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Krottenbachstraße 183

Fakten

Krottenbachstraße 183

Krottenbachstraße 183, 1190 Wien

Baujahr: 1949-1950

Wohnungen: 14

Architekt: Viktor Fenzl

Weitere Adressen

Glanzinggasse 65, 1190 Wien

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Siedlung Glanzing, welche bereits Anfang der 1920er-Jahre als Genossenschaftssiedlung für Bedienstete der Wiener Elektrizitätswerke angelegt worden war. In der Krottenbachstraße sowie in einigen Querstraßen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1970er-Jahre eine größere Anzahl von Gemeindebauten errichtet. In dieser kleinen Anlage war bereits im Originalplan ein Gasthaus vorgesehen.

Die Architektur

Das Eckhaus an der Kreuzung Krottenbachstraße/Glanzinggasse steht inmitten eines Gartens, der teilweise von dem Gasthaus im Erdgeschoß als Speiseterrasse genutzt wird. In der Seitengasse tritt die Fassade hinter die hier in einer Kurve verlaufenden Straße zurück. Das Gebäude verfügt über drei Geschoße. An der Fassade zur Krottenbachstraße finden sich in beiden Stockwerken jeweils drei zentrale Fenster, das Parterre beherbergt das Gasthaus. Die beiden Haustüren befinden sich deshalb an der Front zur Glanzinggasse. Sie zeigen den zeittypischen Stil mit Überdachung und leicht nach innen zulaufender Form, die einen gewissen "Zug nach innen" entwickelt und dadurch zum Betreten des Gebäudes einlädt. Dahinter liegen die Stiegenhäuser, die auch an der Fassade zu erkennen sind, indem das eine als Risalit leicht hervortritt und bei beiden die Fenster höhenversetzt zu jenen der Wohnräume angeordnet sind. Der mit Kellerfenstern versehene Sockel tritt leicht hervor und ist gröber verputzt. Das Erdgeschoß ist deutlich von den beiden darüberliegenden Stockwerken abgesetzt - einerseits durch ein umlaufendes Gesims, andererseits durch die nach innen abgestufte Fensterform, während die Obergeschoßfenster von breiten Putzstreifen umrahmt sind.

Der Name

Die Krottenbachstraße stellt die Hauptverbindung zwischen Oberdöbling und den Weinbauorten Salmannsdorf und Neustift dar. Aus diesem Grund hieß sie bis zur Eingemeindung dieser Heurigendörfer Neustiftgasse. 1894 wurde sie nach dem hier verlaufenden Krottenbach benannt, der 1908 eingewölbt wurde.

Architekten

Viktor Fenzl - Viktor Fenzl (1882-1968) studierte an der Technischen Hochschule und der Akademie der bildenden Künste in Wien. Neben seiner Tätigkeit als Architekt lehrte er auch an der technischen Gewerbeschule in Wien. Über sein architektonisches Schaffen ist wenig bekannt. In der Schlöglgasse 28 in Hetzendorf ist von ihm ein frühes Wohnhaus aus dem Jahr 1910 erhalten.