Kaasgrabengasse 3a
Kaasgrabengasse 3a
Kaasgrabengasse 3a, 1190 WienBaujahr: 1963-1964
Wohnungen: 35
Architekt: Friedrich Pangratz
Weitere Adressen
Delugstraße 2, 1190 Wien
Daringergasse 31, 1190 Wien
Wohnen in Wien
In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.
Geschichte
Döbling wurde erstmals 1114 als de Teopilic urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom slawischen topl’ika ("sumpfiges Gewässer" bzw. "sumpfige Stelle") ab, womit auf die Lage am Krottenbach hingewiesen wird. Bei der Bildung des Bezirkes 1890 bis 1892 wurden mehrere Vororte zum 19. Bezirk zusammengelegt und Wien eingemeindet. Dabei wurde der Name Döbling schließlich von der größten Gemeinde Ober-Döbling für den gesamten Bezirk übernommen.
Die Architektur
Die von der Straße abgesetzte, dreigeschoßige Anlage besteht aus vier gleich gestalteten, aneinandergebauten Baukörpern. Die einzelnen Blöcke werden durch leichte Rücksprünge aus der Gebäudeflucht sowie Höhensprünge, die sich aus dem abfallenden Gelände ergeben, voneinander abgegrenzt. Die drei Wohngeschoße liegen über einer Sockelzone, welche sich farblich vom Rest der Fassade abhebt. Jeweils zwei Fensterachsen in den beiden Obergeschoßen sind mit Balkonen versehen. Kleinere Fenster unterbrechen in unregelmäßigen Abständen die ansonsten glatte Fassade. Die Erschließung der Anlage erfolgt hofseitig; hier weist die Fassade unterschiedliche Fenstergrößen und versetzt angeordnete Stiegenhausfenster auf.
Der Name
Die Kaasgrabengasse erhielt ihren Namen im Jahr 1892 nach dem ursprünglichen Flurnamen, der bereits 1331 als "Cheswassergraben" urkundlich erwähnt wurde. Vermutlich geht diese Bezeichnung auf hier liegende Mineralquelle mit Schwefelgehalt zurück, deren Wasser auch Käswasser genannt wird.
Architekten
Friedrich Pangratz - Friedrich Pangratz (1910-1997) studierte von 1928 bis 1932 Architektur an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1933 die zweite Staatsprüfung ablegte. Friedrich Pangratz war für die Gemeinde Wien vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren an der Realisierung zahlreicher Wohnhausanlagen beteiligt. Eigenständig entwarf er unter anderem die Wohnhäuser Fasangasse 35-37 in Wien 3 (1954/55) und Krottenbachstraße 39-41 in Wien 19 (1954/55).