Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Gatterburggasse 2c

Fakten

Gatterburggasse 2c

Gatterburggasse 2c, 1190 Wien

Baujahr: 1988-1989

Wohnungen: 19

Architekt: Anton Schweighofer

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Döbling wurde erstmals 1114 als de Teopilic urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom slawischen topl’ika ("sumpfiges Gewässer" bzw. "sumpfige Stelle") ab, womit auf die Lage am Krottenbach hingewiesen wird. Bei der Bildung des Bezirkes 1890 bis 1892 wurden mehrere Vororte zum 19. Bezirk zusammengelegt und Wien eingemeindet. Dabei wurde der Name Döbling schließlich von der größten Gemeinde Ober-Döbling für den gesamten Bezirk übernommen.

Die Architektur

Die viergeschoßige Anlage mit 19 Wohnungen entspricht in ihrem Konzept dem Typus einer Vorstadtvilla. Durch ihre überschaubare Größe und den direkten Bezug zum Grünraum passt sie sich der villenartigen Bebauung der Nachbargrundstücke an und nimmt Rücksicht auf den vorhandenen Baumbestand. Zwei weiß verputzte, zurückhaltende Baukörper mit gekurvtem Dach stehen einander gegenüber und umschließen einen kreuzförmigen Innenhof, in dessen Mitte der Abgang zur Tiefgarage liegt. Über kleine Treppenanlagen gelangt man zu den Stiegenhäusern. Vor- und Rücksprünge lockern die beiden Blöcke auf und ermöglichen dadurch die Anlage großzügiger Terrassen und Loggien. Die Wohnungsgrundrisse beruhen auf dem Konzept des Zentralraumtypus, in dessen Mitte sich ein quadratischer Raum befindet. Dieser kann - ebenso wie die anschließenden nutzungsneutralen Räume - den Bedürfnissen der Bewohner flexibel angepasst werden kann.

Der Name

Die Gatterburggasse ist seit 1894 (davor: Theresiengasse) nach der Gräfin Therese Gatterburg (1783-1849) benannt. Ihr gehörte die Herrschaft Ober-Döbling, von 1811 bis 1819 war sie auch Eigentümerin des Herrschaftshauses "Gatterburg".

Architekten

Anton Schweighofer - Anton Schweighofer (geb. 1930) beendete 1954 sein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Clemens Holzmeister. Seit 1959 arbeitet er als freischaffender Architekt. Schweighofer verfasste zahlreiche theoretische Arbeiten über Schulen, Spitäler und Kulturhäuser. Eines seiner bemerkenswertesten Werke ist die 1969 entstandene "Stadt des Kindes" (Mühlbergstraße 7, Wien 14), ein Jungendheim der Gemeinde Wien. Von 1977 bis 1999 war er Professor für Gebäudelehre und Entwerfen an der Technischen Universität Wien.