Pappenheimgasse 10-16
Pappenheimgasse 10-16
Pappenheimgasse 10-16, 1200 WienBaujahr: 1991-1993
Wohnungen: 137
Architekt: Otto Häuselmayer, Michael A. Hein
Weitere Adressen
Romanogasse 31, 1200 Wien
Romanogasse 27, 1200 Wien
Klosterneuburger Straße 70, 1200 Wien
Wohnen in Wien
In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.
Geschichte
Historisch gesehen handelt es sich bei der "Brigitta Au" oder "Brigitten Au" um ein wasserdurchästeltes Alluvialgebiet, also um angeschwemmtes Land, welches erst durch die kulturtechnische Bändigung der Donau in einem künstlichen Strombett zur großstädtischen Besiedlung geeignet wurde. Im Rahmen dieser sich über Jahrzehnte erstreckenden Maßnahme wurden von der so genannten Donauregulierungs-Commission Erschließungs- und Bebauungspläne erstellt. Die großen Straßenzüge Jäger-, Klosterneuburger und Treustraße gehen auf diese Pläne zurück. Der Plan "Die Brigittenau zum kais. königl. Polizei Bezirk Leopoldstadt" verfasst von A. Ziegler um 1850 (in: Kaiser 1975, S. 69) zeigt die Parzellen um die Pappenheimgasse 10 - 16 mit kleinerer punktueller Bebauung.
Die Architektur
Die Wohnhausanlage gliedert sich in drei getrennte Baukörper und fasst, auf acht Stiegen aufgeteilt, 138 Wohnungen, ein dreigruppiges Kindertagesheim, eine Bibliothek und die Räumlichkeiten der Wiener Stadt- bzw. Gaswerke. Die im Hof gelegene Tiefgarage ist für 127 Kraftfahrzeuge konzipiert.Die Erschließung des großen, langgestreckten Baukörpers an der Pappenheimgasse erfolgt in Kombination: Eine Zweispänner-Erschließung führt bis zum 2. Obergeschoß, darüber liegen gangerschlossene Wohnungen. Auf diese Weise reduziert sich die Anzahl der vertikalen Erschließungen, also der Stiegenhäuser auf die Hälfte, wodurch wiederum Wohnraum gewonnen wird. Jede Wohnung in diesem Baukörper verfügt über eine ca. 8 m² große Loggia, im Dachgeschoß werden diese durch entsprechende Balkone ersetzt.Die Wohnungen in den Baublöcken Romanogasse 27 und 29 werden über ein von oben belichtetes, zentrales Stiegenhaus erschlossen.Im Innenhof befindet sich ein an den Bauteil Pappenheimgasse angedocktes, eingeschoßiges, zum Hof hin großflächig verglastes Halbrund: Hier ist die Bibliothek untergebracht. Die Bücherregale sind strahlenförmig aufgestellt, sodass der/die NutzerIn freie Sicht zum Grünraum des Gartenhofes hat.
Der Name
Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim (1594 bis 1632) war während des Dreißigjährigen Krieges Befehlshaber eines Reiterregimentes in Diensten der Liga und des habsburgischen Kaisers. Sein nach ihm benanntes Kürassierregiment gehörte zu den bekanntesten Kavallerie-Einheiten dieses Krieges. 1632 fiel er in der Schlacht bei Lützow.
Architekten
Otto Häuselmayer - Otto Häuselmayer (geb. 1943) schloss 1969 sein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Wien ab. Er besuchte zudem zwei Jahre lang die Salzburger Sommerakademie bei Prof. Jacob B. Bakema. Von 1969 bis 1977 war Otto Häuselmayer Mitarbeiter im Büro von Wilhelm Holzbauer. Danach begann er als freischaffender Architekt zu arbeiten und war bis 1986 auch als Universitätsassistent bei Prof. Hans Puchhammer an der Technischen Universität Wien tätig. Otto Häuselmayer beteiligte sich an einigen städtebaulichen Wettbewerben - Neugestaltung des Karmelitermarktes und des Naschmarktes - und gewann 1978 die Ausschreibung für das Wienerberggelände im Süden von Wien. Das große Projekt zur Stadterweiterung wurde dann unter seiner Leitung mit mehreren anderen Architekten verwirklicht.
Michael A. Hein - Michael A. Hein (geb. 1949) studierte von 1967 bis 1975 Architektur an der Technischen Universität Wien. 1983 gründete er sein eigenes Büro, mit dem er zahlreiche Wohnhausprojekte und mehrere Schulen und Gewerbebauten realisieren konnte. Zu seinen bedeutendsten Bauwerken gehören die Volksschule und Kindertagesheim "In der Wiesen" in Wien 23 (2000) und die Wohnhausanlagen Langobardenstraße 44 in Wien 22 (1997-1999) und Romanagasse 27 in Wien 20 (1995).
Freie Garagenplätze
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