Schloßhofer Straße 42
Schloßhofer Straße 42
Schloßhofer Straße 42, 1210 WienBaujahr: 1955-1956
Wohnungen: 17
Architekt: Eduard Berger
Wohnen in Wien
In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Geschichte
Die Schloßhofer Straße diente seit 1786 als Dorfstraße von Floridsdorf und war bereits sehr früh durchgehend verbaut. An der Stelle des heutigen Wohnbaus befand sich ursprünglich ein Althaus aus dem Jahr 1913, das über zwei Geschoße verfügte. Das im Krieg zerstörte Gebäude wurde zur Gänze abgetragen und 1955 mit dem Wiederaufbau begonnen.
Die Architektur
Der Wohnbau aus den 1950er-Jahren schließt zu beiden Seiten direkt an zwei historistische Gebäude an, wodurch sich ein kontrastreiches Straßenbild ergibt. Das Haus fällt vor allem durch die schlichte Gestaltung und zurückhaltende Gliederung auf. Wie auch bei anderen Wohnbauten dieser Zeit wird die glatte Fassade lediglich durch regelmäßig angeordnete Fenster unterbrochen. Fünf Geschoße und sechs Achsen sorgen für einen ausgewogenen Gesamteindruck. Auf der dritten Achse von rechts liegt der Eingang zum Stiegenhaus, welches sich direkt darüber nach oben erstreckt. Die Fenster des Stiegenhauses befinden sich zwischen den Geschoßen.
Der Name
Die Schloßhofer Straße war seit 1786 die Dorfstraße von Floridsdorf und wurde ursprünglich als Pressburger Straße bezeichnet. Seit 1875 ist sie nach dem kaiserlichen Jagdschloss im Marchfeld, das Prinz Eugen von Savoyen zwischen 1725 und 1736 erbauen ließ, benannt. Die Straße überquerte nahe Schlosshof die March und verlief weiter bis nach Pressburg.
Architekten
Eduard Berger - Eduard Berger (geb. 1924) absolvierte zunächst die Höhere Technische Bundeslehranstalt für Hoch- und Tiefbau in der Schellinggasse, bevor er von 1945 bis 1949 an der Akademie der bildenden Künste Wien studierte, wo er die Meisterklasse von Lois Welzenbacher besuchte. Nach einigen Praxisjahren machte sich Berger 1954 als Architekt selbstständig. Er entwarf neben zahlreichen Wohnbauten unter anderem auch eine Sportanlage in Traiskirchen, eine Hotelanlage nahe dem Triebener Tauern und ein Ferienheim in Seewalchen am Attersee.