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Pregartengasse 6-8

Fakten

Pregartengasse 6-8

Pregartengasse 6-8, 1210 Wien

Baujahr: 1957-1958

Wohnungen: 28

Architekt: Rudolf Grigkar

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Bis in die 1950er-Jahre befanden sich hier ebenerdige Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert in Privatbesitz. Es handelte sich bei diesen sowohl um Wohn- als auch um Nutzbauten, welche teilweise 1930 nachträglich zu Wohnbauten umgestaltet worden waren. Ebenfalls hier befanden sich Anlagen der Firma "Juris und Juffe". Floridsdorf war 1945 der letzte Stützpunkt der deutschen Wehrmacht in Wien. Es gab in diesem Gebiet viele Bombentreffer. Die Gebäude in der Pregartengasse 6 - 8 waren 1945 - auch aufgrund ihrer Nähe zur Nordwestbahn und der ehemaligen Floridsdorfer Lokomotivfabrik - durch die Kriegseinwirkungen stark beschädigt und drohten einzustürzen. Schließlich mussten sie abgerissen werden. Die Gemeinde Wien erwarb das Grundstück und ließ auf diesem ab 1957 die heutige Wohnanlage errichten. Diese war 1958 benützungsbereit und blieb bis auf kleinere Umbauten im Wesentlichen unverändert.

Die Architektur

Die fünfgeschoßige Wohnanlage besteht aus zwei von der Straße aus getrennt begehbaren Stiegen. Diese sind gekoppelt und in geschlossener Bauweise ausgeführt. Das Wohnhaus ist - wie für die 1950er-Jahre typisch - schlicht gestaltet. Oberhalb eines schmalen Sockelpodestes bleibt die Fassade plan und wird nur durch einfach gefasste Rechteckfenster sowie die ebenso gestalteten Eingangsbereiche aufgelockert. Die Fenster oberhalb der Stiegenzugänge sind etwas nach oben hin versetzt und lassen die Stiegenhäuser erahnen. Alle anderen Fenster sind regelmäßig angeordnet. Ein durchgängiges Hauptgesims schließt die Fassade unterhalb des Giebeldaches ab. Hinter dem Wohnhaus liegt ein begrünter Innenhof, der an die Grünanlagen der benachbarten Häuser anschließt.

Der Name

Die Pregartengasse wurde 1895 benannt. Die Bezeichnung "Pregarten" geht auf einen alten Flurnamen zurück, der eigentliche Ausdruck lautete "Brechgärten". Bezeichnet wurden hiermit Acker- und Weidegründe. Es handelte sich um eine so genannte "Hutweide". Später wurde die Weide auch "Wienerfeld" genannt.

Architekten

Rudolf Grigkar - Rudolf Grigkar (1907-1995) studierte ab 1926 bei Peter Behrens an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Als selbständiger Architekt plante er unter anderem für die Gemeinde Wien die Wohnhausanlagen Pregartengasse 6-8 in Wien 21 (1957/58) und Taborstraße 53-55 in Wien 2 (1957-1959).