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Ringelseegasse 11-15

Fakten

Ringelseegasse 11-15

Ringelseegasse 11-15, 1210 Wien

Baujahr: 1968-1970

Wohnungen: 113

Architekt: Friedrich Punzmann

Weitere Adressen

Kirchhoffgasse 5, 1210 Wien

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Bis zur großen Donauregulierung (1870-1875) floss die Donau in weit verzweigten Armen, immer wieder gab es schwere Hochwasserschäden. Im Zuge dieser Regulierung wurde der Hauptarm des Flusses zum stehenden Gewässer und erhielt den Namen "Alte Donau". Im Bereich des heutigen Wohnbaus in der Ringelseegasse verlief vor der Regulierung ein Donauarm, der das Festland von der damaligen Insel Mühlschüttel trennte.

Die Architektur

Der Wohnbau aus den späten 1960er-Jahren befindet sich an der Ecke, an der die Ringelseegasse auf die Corygasse stößt. Die fünfgeschoßige Anlage erstreckt sich über einen L-förmigen Grundriss. Die breite Fassade auf Seiten der Ringelseegasse fällt vor allem durch die einfache Gliederung auf. Die Fensterreihen sind durch ein farbliches Band zusammengefasst, wodurch die Vertikale des Baus zusätzlich betont wird. Entlang der Corygasse ist, etwas zurückgesetzt vom Straßenverlauf, die zweite Fassade angelegt. Die ebenfalls schlichte Gestaltung wird durch Loggien und Balkone aufgelockert. Die Balkone und Loggien sind in drei Achsen zusammengefasst und teilweise verglast. Der einheitliche Gesamteindruck des Baublocks wird durch direkt anschließende Wohnbauten und ein Flachdach verstärkt.

Der Name

Die Stelle, an der die Wohnhausanlage steht, war ursprünglich als Ringelseeplatz oder Leopoldsplatz bekannt. Seit 1973 trägt sie den Namen Ringelseegasse, um an die Ortschaft Ringelsee zu erinnern. Ringelsee wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, verschwand aber um 1500 nach einer Hochwasserkatastrophe.

Architekten

Friedrich Punzmann - Friedrich Punzmann (1901-1982) war ab 1920 an der Technischen Hochschule Wien inskribiert. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem den Bauteil Schleifgasse des Conrad-Lötsch-Hofes in Wien 21 (1961/62) und gemeinsam mit Anton Valentin das Wohnhaus Braunhirschengasse 13 in Wien 15 (1967-1969). Punzmann war auch an Plänen zum Kopenhagen-Hof in Wien 19 (Schegargasse 13-15, 1956-1958) beteiligt.