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Ostmarkgasse 48

Fakten

Ostmarkgasse 48

Ostmarkgasse 48, 1210 Wien

Baujahr: 1951-1952

Wohnungen: 95

Architekt: Johann (Hanns) Hack, Rudolf Karl Peschel

Weitere Adressen

Bessemerstraße 15-19, 1210 Wien

Mengergasse 55-57, 1210 Wien

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die Gasse, in der die Wohnanlage steht, war ursprünglich Teil der ehemaligen Ortschaft Donaufeld. Entlang der Donaufelder Straße und weiter nordwestlich gab es bereits Ende des 19. Jahrhunderts Fabriken und ein- bis zweigeschoßige Wohnbauten. Die Ostmarkgasse war damals stellenweise verbaut, im Bereich der heutigen Anlage gab es vor allem unverbautes Ackerland.

Die Architektur

Der Wohnbau liegt an der Ecke Ostmarkgasse und Bessemerstraße und setzt sich aus drei autonomen Bauteilen zusammen. Entlang der Ostmarkgasse erstreckt sich über einem rechteckigen Grundriss der erste Bauteil, entlang der Mengergasse verläuft der zweite Bauteil, der ebenfalls über einen rechteckigen Grundriss verfügt. Beide Bauteile stehen parallel zueinander, wobei dazwischen der dritte Baublock liegt. Der Wohnbau schließt zu drei Seiten einen begrünten Innenhof ein. Die Anlage fällt vor allem durch die einheitliche Gestaltung und schlichte Gliederung auf. Gleichmäßige Fensterachsen unterbrechen die glatte Fassade der fünfgeschoßigen Wohnhäuser. Risalitartige Bauteile, in denen die Stiegenhäuser untergebracht sind, sorgen für einen lebendigen Gesamteindruck.

Der Name

Die Gasse, in der der Wohnbau steht, wurde ursprünglich als Obere Ziegelofengasse bezeichnet. Seit 1901 trägt sie den Namen Ostmarkgasse, der an die erstmalige Namensnennung "Ostarrîchi" von 996 erinnern soll. Die Markgrafschaft Österreich, auch Ostmark genannt, war bis zur Unabhängigkeit 1156 Teil des Herzogtums Bayern.

Architekten

Johann (Hanns) Hack - Johann Hack (1918-1988) studierte von 1936 bis 1940 Architektur an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1942 mit der 2. Staatsprüfung abschloss. Für die Gemeinde entwarf er unter anderem das Wohnhaus Magdalenenstraße 13 in Wien 6 (1969) und zusammen mit Rudolf K. Peschel die Anlage Ostmarkgasse 48 in Wien 21 (1951/52).

Rudolf Karl Peschel - Rudolf Karl Peschel (21.12.1876, Wien - 9.9.1962, Pressbaum) studierte Maschinenbau und Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Wien und besuchte die Bautechnische Abteilung an der Höheren Gewerbeschule. Nur zwei Bauten sind von ihm dokumentiert - das Mietshaus Wohllebengasse 16 im 4. Bezirk von 1912 und die Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in der Wolfganggasse 54 aus den Jahren 1930-1931.