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Donaufelder Straße 20

Fakten

Donaufelder Straße 20

Donaufelder Straße 20, 1210 Wien

Baujahr: 1952-1953

Wohnungen: 20

Architekt: Fritz Waage

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die Donaufelderstraße war bereits um 1900 großteils verbaut, an der Stelle des heutigen Wohnbaus befand sich ursprünglich ein städtisches Schulgebäude mit einem eigenen Schulgarten. Im Zweiten Weltkrieg wurden der Gassentrakt und das Mauerwerk der Hofseite fast vollständig zerstört. Da kein Bedarf für einen Wiederaufbau der Schule bestand, trug man die restlichen Bauteile 1951 ab.

Die Architektur

Wenn man die Donaufelderstraße in Richtung Kagran fährt, befindet sich unmittelbar nach dem Hoßplatz der Wohnbau aus den frühen 1950er-Jahren. Wie andere Mietblöcke aus dieser Zeit besticht der fünfgeschossige Bau vor allem durch die schlichte Gestaltung. Die glatte Fassade ist in sechs Achsen mit gerahmten Fenstern zurückhaltend gegliedert.
Die Mitte wird mit einem risalitartigen Bauteil betont, in dem das Stiegenhaus untergebracht ist. Ein Gesims, das im Bereich des Stiegenhauses unterbrochen ist, trennt das Erdgeschoß von den restlichen Stockwerken. Der mittlere Bauteil reicht bis in die Dachzone und sorgt so für eine klare Betonung der Vertikalen.

Der Name

Die Straße, in der der Wohnbau steht, ist nach der ehemaligen Ortgemeinde Donaufeld benannt. Die Straße wurde 1840 begradigt und als Verbindung zwischen Floridsdorf und dem Kagraner Platz angelegt. Die Gemeinde trug anfangs den Namen Neu-Leopoldau und wurde 1881 in Neu-Leopoldau mit Mühlschüttel umbenannt. 1886 erhielt die Ortschaft schließlich den Namen Donaufeld, im Jahre 1904 wurde sie in den 21. Bezirk eingemeindet.

Architekten

Fritz Waage - Fritz Waage (1898-1968) studierte an der Technischen Hochschule Wien und war Hospitant in der Architekturklasse von Josef Hoffmann an der Wiener Kunstgewerbeschule. Er arbeitete zunächst im Büro von Hubert Gessner, bevor er sich 1928 mit Eugen Kastner selbständig machte. Bereits mit ihrem ersten Projekt, dem Umspannwerk Favoriten (Humboldtgasse 1 - 5, Wien 10, 1928 - 1930), erregten sie große Aufmerksamkeit. Nach 1945 arbeitete Waage vor allem mit Wilhelm Kroupa zusammen, mit dem er zahlreiche Wohnhäuser für die Gemeinde Wien realisierte.