Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Amtsstraße 42

Fakten

Amtsstraße 42

Amtsstraße 42, 1210 Wien

Baujahr: 1956-1957

Wohnungen: 31

Architekt: Rudolf Wesecky

Weitere Adressen

Baumergasse 69, 1210 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Der Wohnbau liegt im Zentrum der ehemaligen Gemeinde Großjedlersdorf, die seit 1904 ein Teil des Bezirkes Floridsdorf ist. Bereits um die Jahrhundertwende war die Amtsstraße mit ebenerdigen und zweigeschoßigen Gebäuden aus der Gründerzeit verbaut. An der Stelle des heutigen Wohnbaus befand sich zur damaligen Zeit das Gemeindeamt von Großjedlersdorf.

Die Architektur

Der Wohnbau aus den 1950er-Jahren liegt in der Amtsstraße und schließt zu beiden Seiten an ältere Zinshäuser an. Die Anlage besteht aus drei autonomen Bauteilen, die sich in Richtung Osten bis zur Baumergasse erstrecken. Die einzelnen Wohnbauten verlaufen über einem rechteckigen Grundriss und sind in Zeilenbauweise angelegt. Die Straßenfront ist mit zwei Geschoßen relativ niedrig und fügt sich daher gut in die umliegende Bebauung ein. Die Fassade gliedert sich in sechs Fensterachsen und vermittelt einen schlichten Eindruck. Auf der rechten Seite führt ein Durchgang zu den Stiegenaufgängen und den beiden anderen Wohnhäusern. Der zweite Wohnbau verfügt über einen breiten Dacherker, in dem ein zusätzliches Geschoß untergebracht ist. Auch der dritte Bauteil ist mit einem Dachgeschoß ausgestattet und ist im Gegensatz zu den anderen beiden Teilen mit drei Geschoßen versehen. Kleine begrünte Innenhöfe bilden den Übergang zwischen den einzelnen Wohntrakten.

Der Name

Die Straße, in der der Wohnbau steht, trägt seit 1892 den Namen Amtsstraße. Die Bezeichnung soll an die historische Vergangenheit des umliegenden Gebietes erinnern. Ursprünglich wurden Amtshandlungen, die die Gemeinde betrafen, im Freien mitten im Ort abgehalten.

Architekten

Rudolf Wesecky - Rudolf Wesecky (1913-1995) besuchte zunächst die Wiener Gewerbeschule unter anderem bei Oskar Strnad und Oswald Haerdtl, bevor er von 1936 bis 1939 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Peter Behrens und Alexander Popp studierte. Bereits während des Studiums war er als technischer Zeichner im Atelier von Josef Hoffmann und Oswald Haerdtl beschäftigt. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges hatte er die Stelle des Hauptbauführers im Luftgaukommando Wien inne. 1955 machte er sich als Architekt selbständig. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem die Wohnhäuser Gratian-Marx-Straße 5 in Wien 11 (1952) und Amtsstraße 42 in Wien 21 (1956).