Markomannenstraße 27-31
Markomannenstraße 27-31
Markomannenstraße 27-31, 1220 WienBaujahr: 1991-1992
Wohnungen: 44
Architekt: Friedrich Moser, Hans Häusler
Wohnen in Wien
In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.
Geschichte
In der Umgebung des heutigen Wohnbaus gab es noch um 1900 vor allem unverbaute Ackerflächen und Flure. Im Westen verlief ursprünglich die Flur Langes Feld und im Anschluss daran gab es eine Aushilfsrennbahn des Wiener Trabrennvereins. In den 1970er-Jahren hat man auf den Trabrenngründen die damals größte Wohnsiedlung Österreichs erbaut. Mit der Errichtung der Wohnhausanlage in der Markomannenstraße 27 - 31 wurde in den 1990er-Jahren die bauliche Erschließung des Bezirkes stadtauswärts fortgesetzt.
Die Architektur
Der Wohnbau besteht aus fünf autonomen Bauteilen. Die einzelnen Wohntrakte verlaufen über einem rechteckigen Grundriss und sind parallel zur Markomannenstraße angeordnet. Die Häuser sind mit zwei Geschoßen relativ niedrig angelegt und passen sich daher gut der umliegenden Verbauung an. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich eine weitere Wohnhausanlage, die sich ebenfalls über zwei Geschoße erstreckt. Der Wohnbau vermittelt aufgrund der Anordnung und Gliederung der einzelnen Bauteile den Eindruck einer Siedlung mit Einfamilienhäusern. Jedes Gebäude besteht aus zwei bis drei aneinander gereihten Teilen, die jeweils über separate Eingänge verfügen. In jedem dieser Wohntrakte sind zwischen vier und sechs Wohnungen untergebracht, die über Stiegenaufgänge mit verglasten Vordächern zugänglich sind. Kleine Vorgärten und grüne Hecken, die den Wohnbau von der Straße abschirmen, ergänzen den Charakter einer Reihenhaussiedlung. Die Fensteröffnungen sind scharf in die glatten Wandflächen eingeschnitten. Der mittlere Teil jedes Wohntraktes ist breit angelegt und tritt risalitartig vor; seitlich des zentralen Stiegenaufganges befinden sich zwei weitere Eingänge, die nach hinten versetzt und mit jeweils einer Säule akzentuiert sind. Der spitze Giebel des gläsernen Vordaches wiederholt sich im oberen Abschluss des Mittelteiles und ergänzt so den einheitlichen Gesamteindruck.
Der Name
Die Straße, in der der Wohnbau steht, wurde ursprünglich als Jägerstraße bezeichnet. Seit 1910 ist sie nach dem germanischen Volksstamm der Markomannen benannt. Der römische Kaiser Publius Licinius Gallienus musste im Jahre 260 die damalige Siedlung Vindobona an die Markomannen abtreten.
Architekten
Friedrich Moser - Friedrich Moser (geb. 1926) studierte Architektur an der TH Graz. Das Doktorat folgte an der TU Wien, wo er später eine Professur für Örtliche Raumplanung innehatte. Von 1989 bis 1991 war er Rektor der Technischen Universität Wien. Moser ist Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich.
Hans Häusler - Hans Häusler (geb. 1941 in Zams in Tirol) studierte Architektur an der Technischen Universität Wien. Er schloss sein Studium 1969 ab und nahm 1971 eine Lehrtätigkeit am Institut für Raumgestaltung der TU Wien auf. Ab 1971 führte er eine Bürogemeinschaft mit Wilfried Haertl, bevor er 1990 sein eigenes Büro eröffnete (seit 2008 mit Dominik Häusler). Hans Häusler ist vor allem im Bereich Wohnbau tätig. Er plante Einfamilienhäuser in ganz Österreich und mehrere Wohnhausanlagen in Tirol und Wien, wie etwa die kommunale Anlage Markomannenstraße 27-31 in Wien 22 (mit Friedrich Moser, 1991/92). Hans Häusler führte auch mehrere Haussanierungen samt Dachgeschoßausbauten durch und ist in den Bereichen Landschaftsplanung und Innenraumgestaltung tätig. 2008 gewann das Architekturbüro Häusler (in Arbeitsgemeinschaft mit Ulrike Hums) den Wettbewerb für das Kommunalzentrum Pöchlarn (NÖ).
Freie Garagenplätze
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