Würffelgasse 6-8
Würffelgasse 6-8
Würffelgasse 6-8, 1150 WienBaujahr: 1996-1997
Wohnungen: 24
Architekt: Gabor Fettik
Wohnen in Wien
In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.
Geschichte
Der Gemeindebau befindet sich in der Nähe des Gebietes der ehemaligen, 1783 erbauten Oesterleinschen Gewehrfabrik zwischen der Oesterleingasse und der Karmeliterhofgasse. Ein dreigeschoßiges Althaus mit Straßen- und Hoftrakt aus dem 19. Jahrhundert auf dem Grundstück Würffelgasse 8 wurde im November 1974 abgerissen.
Die Architektur
Die Wohnhausanlage besteht aus einer sechsgeschoßigen Baulückenverbauung deren Baukörper an die Nebenobjekte angeglichen wurde und die über eine Stiege erschlossen wird. Einer bis in die 1960er-Jahre zurückreichenden architektonischen Tradition im Wiener Gemeindebau folgend, wurde die Bauflucht streng eingehalten und auf eine Verzierung der Fassade verzichtet. Über einem farblich markierten Sockelgeschoß folgen die vier glatt verputzten Obergeschoße und die Dachgauben des ausgebauten Dachgeschoßes. Die Wohnungen mit Größen von ca. 46 bis ca. 95 Quadratmetern entsprechen den Ansprüchen der Bauzeit. Die Tiefgarage des Hauses ist über die Würffelgasse befahrbar, im Erdgeschoß befindet sich ein Kinderwagen- und Fahrradabstellraum.
Der Name
Die Würffelgasse, ehemals Badgasse, wurde 1894 nach dem Badeanstaltsbesitzer Dr. August Würffel (1834-1904), der den Grund zur Verbauung abtrat, benannt.
Architekten
Gabor Fettik - Gabor Fettik (geb. 1936 in Ungarn) studierte an der Technischen Hochschule Wien unter anderem bei Karl Schwanzer und Karl Kupsky (Diplom 1966). Nach Anstellungen in diversen Architekturbüros machte sich Gabor Fettik 1972 als Architekt selbständig. Für die Gemeinde Wien entwarf er im Laufe seiner langen Karriere mehrere Wohnhausanlagen, wie etwa in Wien 5 die Wohnhäuser Jahngasse 34 (1987-1989) und Jahngasse 32 (1990/91) und in Wien 15 die Anlagen Grimmgasse 4 (1978-1980) und Grimmgasse 15 (1981-1983, zusammen mit Walter Olensky).