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Allerheiligengasse 5

Fakten

Allerheiligengasse 5

Allerheiligengasse 5, 1200 Wien

Baujahr: 1999-1999

Wohnungen: 40

Architekt: Erich Amon, Erika Hotzy-Peters

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Das Areal, auf dem sich das Wohnhaus befindet, war ursprünglich eine auf einer Insel gelegene Au auf dem Gebiet der ehemaligen Ortschaft Zwischenbrücken. Diese war unabhängig von Brigittenau entstanden, als die Donau noch unreguliert war und die Taborbrücke errichtet wurde. Im Zuge der Trennung von Brigittenau und Zwischenbrücken vom 2. Bezirk im Jahre 1900 wurden die beiden Orte zum 20. Wiener Gemeindebezirk zusammengefasst. Das Wohnhaus steht heute direkt gegenüber dem 1967-1972 errichteten Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus. Vor dem Bau des Wohnhauses in den 1990er-Jahren hatte sich auf dem Grundstück ein viergeschoßiges Miethaus mit Wohnungen und Büros befunden, das abgetragen werden musste. Der Entwurf für das Wohnhaus ist einer der letzten der im Wohnbau sehr erfahrenen Architektin Erika Peters in Kooperation mit Erich Amon.

Die Architektur

Die blockhafte Eckverbauung aus den späten 1990er-Jahren ist klar und schlicht gehalten. Die Fassaden sind in unterschiedlich große Rechteckzonen eingeteilt, die durch die verwendeten Materialien Glas, Metall und Beton sowie die Oberflächenstruktur differenziert werden. Die Fenster sind nach verschiedenartigen Rastern angeordnet und bewirken weitere Zonierungen. Eine schmale, risalitähnliche Fassadenvorlage fasst die unteren sechs Geschoße in der Allerheiligengasse zu einer glatten, rechteckigen Platte zusammen. In der Leystraße bilden die gegenüber der Sockelzone etwas vorversetzten sechs Obergeschoße das Pendant dazu. An der Kante ragt dieser Teil der Fassade wie eine Platte etwas über die Fassadenflucht in der Allerheiligengasse hinaus. Einige Abschnitte der Fassade sind mit Rillungen versehen. Fällt Licht auf sie, so wird es stärker reflektiert, wodurch der Kontrast zu den matten Fassadeteilen stärker ist. In der Sockelzone in der Leystraße und beim Eingang kam Glas zum Einsatz. Die runde Form wurde konsequent aus der Fassadengestaltung verbannt. Lediglich im Bereich des Eingangs kontrastiert ein abgerundeter Pfeiler mit den kantigen Formen. Das Dachgeschoß ist als Terrasse ausgebaut. Hinter dem Wohnhaus befindet sich ein schmaler Innenhof.

Der Name

Die Allerheiligengasse wurde 1908 nach der Allerheiligenkirche in Zwischenbrücken (Allerheiligenplatz 5) benannt. Zuvor war sie Teil der Kampstraße gewesen.

Architekten

Erich Amon - Erich Amon (geb. 1956) studierte von 1976 bis 1983 an der Technischen Universität Wien. Er arbeitete zunächst in verschiedenen Baufirmen und Architekturbüros, bevor er in das Büro von Herbert Scheiner als Partner einstieg, das heute als Amon & Scheiner ZT GmbH geführt wird. Erich Amon ist vor allem in den Bereichen Wohnbau, Büros und Geschäftslokalen tätig. Auch wurden mehrere kommunale Bauten in den Bundesländern nach seinen Entwürfen ausgeführt.

Erika Hotzy-Peters - Erika Hotzy-Peters (geb. Karrer, 1919-2002; auch Erika Peters bzw. später Erika Hotzy) studierte von 1940 bis 1945 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Franz Schuster. Bereits während der Studienzeit arbeitete sie in den Büros von Otto Niedermoser und Carl Witzmann und im Hochbaubüro Siemens mit. Bevor sich Erika Hotzy-Peters 1952 als Architektin selbständig machte, leitete sie unter anderem die Bautischlerei Dr. Franz Thiel in Wien 16 (1948) und war Kostümberaterin der Wessely-Filmgesellschaft (1949). Mit ihrem Ehemann Alexander Peters entwarf sie sodann vor allem in den Bundesländern zahlreiche Wohnhausanlagen und gestaltete in Wien rund 16 Bankfilialen. Für die Gemeinde Wien plante sie von den 1950er-Jahren bis in die 1980er-Jahre mehrere Wohnhäuser, zuletzt in Arbeitsgemeinschaft mit Libuse Partyka und Eugenie Pippal-Kottnig. Beachtenswert sind ihr angekaufter Wettbewerbsbeitrag zum Flughafen Wien-Schwechat und das mit einem Preis honorierte Sanierungsprojekt des Blutgassenviertels in Wien 1 (beide 1950er-Jahre). Von Hotzy-Peters stammt auch die Schutzumhüllung für den "Stock im Eisen" in Wien 1 (Ecke Kärntner Straße/Am Graben).

Freie Garagenplätze

Art Miete