Jedlersdorfer Straße 180

Fakten

Jedlersdorfer Straße 180

Jedlersdorfer Straße 180, 1210 Wien

Baujahr: 1997-1999

Wohnungen: 58

Architekt: Erich Amon

Zurück PDF Download

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

In der Umgebung des heutigen Wohnbaus gab es um die Jahrhundertwende ausschließlich landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Verbauung beschränkte sich auf das Gebiet südwestlich der Anlage, nahe dem Zentrum der ehemaligen Gemeinde Großjedlersdorf. In den 1990er-Jahren wurde die Bautätigkeit stadtauswärts entlang der Brünner Straße verstärkt in Angriff genommen. Im Zuge dessen entstand im Anschluss an die Flur Kreuzfeld der betreffende Wohnbau. An der Stelle der heutigen Wohnanlage befanden sich zuvor eingeschoßige Gartenhäuschen, die vor Baubeginn zur Gänze abgetragen wurden.

Die Architektur

Der Wohnbau aus den 1990er-Jahren erstreckt sich auf einem rechteckigen Areal von der Hahnemanngasse in Richtung Süden. Das Wohnhaus verläuft entlang der Jedlersdorfer Straße und wird im Osten von einem kleineren Nebengebäude ergänzt. Zur gleichen Zeit wurde auf der anderen Seite der Hahnemanngasse eine weitere Anlage errichtet. Beide Bauten wurden von demselben Architekten ausgeführt und greifen auf die gleiche Gestaltungsweise zurück. Sowohl der betreffende Bauteil (A) als auch das Nebengebäude (Bauteil B) werden von der Platzergasse aus erschlossen. Die gesamte Anlage verfügt jeweils über drei Geschoße und fügt sich gut in die niedere Verbauung der Umgebung ein. Im Westen schließt unter anderem eine noch unverbaute Grünfläche an den Wohnbau an. Die glatte Fassade gliedert sich in Fensterachsen und wenige kleine Loggien, die wie Nischen in die Mauer eingebettet sind. Die ebenerdigen Wohnungen sind mit Wohngärten ausgestattet, die um die gesamte Anlage herum angeordnet sind. Das ausgebaute Dachgeschoß gibt sich durch eine markante Dachschräge zu erkennen. Eine Eisenkonstruktion entlang des Daches sorgt für Auflockerung des geschlossen wirkenden Wohnbaus. Zwischen dem ersten Bauteil und dem Nebengebäude befindet sich ein großzügig angelegter Kinderspielplatz. Das zweite Wohnhaus (Bauteil C) ist als kompakter geschlossener Baukörper angelegt. Die Fassade wird lediglich von Fenstern unterbrochen, die scharf in die glatte Wandfläche eingeschnitten sind. In der Mitte tritt die Fassade ein ganzes Stück zurück und ist mit einer Metallplatte besetzt. Dadurch entsteht der Eindruck, dass der Wohnbau in zwei Schichten aufgelöst ist. Dieselbe Formensprache kommt etwas zurückhaltender auch an den Schmalseiten des ersten Bauteils zur Anwendung.

Der Name

Die Straße, in der der Wohnbau steht, wurde ursprünglich als Scheunenstraße oder Luthersteig bezeichnet. Seit 1901 trägt sie den Namen Jedlersdorfer Straße, um an die ehemalige Ortschaft zu erinnern. Der Ort Jedlersdorf wurde 1108 erstmals urkundlich erwähnt und ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts Teil des Bezirkes Floridsdorf.

Architekten

Erich Amon - Erich Amon (geb. 1956) studierte von 1976 bis 1983 an der Technischen Universität Wien. Er arbeitete zunächst in verschiedenen Baufirmen und Architekturbüros, bevor er in das Büro von Herbert Scheiner als Partner einstieg, das heute als Amon & Scheiner ZT GmbH geführt wird. Erich Amon ist vor allem in den Bereichen Wohnbau, Büros und Geschäftslokalen tätig. Auch wurden mehrere kommunale Bauten in den Bundesländern nach seinen Entwürfen ausgeführt.

Freie Garagenplätze