Schäffergasse 10
Schäffergasse 10
Schäffergasse 10, 1040 WienBaujahr: 2021-2023
Wohnungen: 33
Wohnen in Wien
Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Geschichte
Die Preßgasse, die heute zwischen Schäffergasse und Rechter Wienzeile verläuft, wurde erst nach Mitte des 19. Jahrhunderts benannt. Mit der Abtragung des Gasthauses "Zur Goldenen Presse" entstand gleichzeitig auch der Ausbau des Verbindungsstückes zur Schäffergasse, der den heutigen Gemeindbau aufnimmt. Zu den älteren Gebäuden dieses Gassenzuges gehörte ein barockes Bürgerhaus aus dem Jahre 1781, das den Namen "Zu den zwei Reitern" trug und in Form des josephinischen Plattenstils erbaute wurde. Das Gebäude, das sich einst auf dem Areals des Gemeindebaus befunden hatte, war ursprünglich zweigeschoßig, mit einer durchgehend genuteten Fassade und Pawlatschen ausgestattet und wies sowohl in den Sohl- und Sturzfeldern als auch in den Konsolen des Kranzgesimses reichen Plattendekor auf.
Der Name
Der Straßenzug, der 1862 nach einem Gasthaus "Zur großen Presse" bzw. "Zur goldenen Presse" benannt und eröffnet wurde, existierte bereits um 1700 als einfacher Feldweg. 1776 ist die Gasse bereits bis zur Margaretenstraße als Schiffgasse verbaut. 1782, nachdem das Haus "Zur goldenen Presse" demoliert worden war, entstand auf diesem Areal die Freundgasse, ehemals Salvatorgasse. Parallel zu ihr wurde auch die Preßgasse bis zur Schäffergasse ausgebaut.