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Rudolf-Krbec-Hof

Fakten

Rudolf-Krbec-Hof

Schiffmühlenstraße 73-77, 1220 Wien

Baujahr: 1990-1991

Wohnungen: 98

Architekt: Gottfried Fickl

Weitere Adressen

Schüttauplatz 18, 1220 Wien

Mendelssohngasse 9-13, 1220 Wien

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Auf dem Areal des heutigen Rudolf-Krbec-Hofes sind verschiedene Vorgängerbauten nachweisbar. Ecke Schüttauplatz/Mendelssohngasse befand sich von 1909 bis 1986 eine städtische Volksschule. Auf dem benachbarten Grundstück Mendelssohngasse 11 entstand 1888 eine "Kleinkinderbewahranstalt", die 1918 vom Architekten Ernst Epstein zu einer Tagesheimstätte umgebaut wurde. 1968 verkaufte der Verein "SPÖ - Freie Schule Kinderfreunde" die Liegenschaft zur Erweiterung der benachbarten Schule, die Abbruchbewilligung für das einstöckige Gebäude datiert aus dem Jahr 1969.

Die Architektur

Der fünfgeschoßige Rudolf-Krbec-Hof umfasst mehrere aneinandergrenzende Grundstücke. Die lange, gleichförmige Fassade mit ihren eingeschnittenen, quadratischen Fenstern wird lediglich von den weißen, leicht vorspringenden Brüstungen der tiefen Loggien gegliedert. Einzig die Mittelachse des Gebäudes springt hinter die Baulinie zurück. Das farblich abgesetzte, in Blau- und Grautönen gebänderte Erdgeschoß weist tiefe Einschnitte auf, in denen vor allem die Hauszugänge und Garagen situiert sind. Die Loggien an den Gebäudekanten nehmen ein wenig von der Wucht der Wohnanlage, das profilierte Gesims schließt die Hauptfassade nach oben hin gegen das ausgebaute Mansarddach ab.

Der Name

Namensgeber ist Rudolf Krbec, 31.10.1887-29.11.1937. Er war der Schutzbundkommandant von Kaisermühlen. Eine Tafel, die an den Freiheitskämpfer erinnert, ist an der Fassade gegen den Schüttauplatz angebracht.

Architekten

Gottfried Fickl - Gottfried Fickl (geb. 1933) studierte ab 1952 bei Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste Wien. Für die Gemeinde Wien war er beispielsweise in einer Arbeitsgemeinschaft an den Plänen zur Wohnhausanlage Krottenbachstraße 122 in Wien 19 (1969-1972) beteiligt.