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Edwin-Schuster-Hof

Fakten

Edwin-Schuster-Hof

Greinergasse 36-40, 1190 Wien

Baujahr: 1958-1960

Wohnungen: 41

Architekt: Hans Steineder

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Im Herzen des alten Weinbauortes Nußdorf erwarb die Stadt Wien in den 1950er-Jahren mehrere alte Winzerhäuser, die in der Folge zu einer städtischen Wohnhausanlage zusammengefasst wurden. Dabei wurde auf die Bauweise der umgebenden Häuser Rücksicht genommen, um das historische Ortsbild zu erhalten.

Die Architektur

Der Altbau umfasst ein einstöckiges Vordergebäude, ein unmittelbar anschließendes ebenerdiges Hintergebäude sowie ein weiteres freistehendes Hintergebäude. Die im 20. Jahrhundert errichtete städtische Wohnhausanlage bildet unter Einbeziehung dieser Häuser eine geschlossene Eckverbauung, wobei an der Greinergasse zwei Stiegen mit zwei Geschoßen und entlang der Kahlenberger Straße drei weitere Stiegen mit jeweils drei Geschoßen entstanden. Bemerkenswert ist vor allem der Eckerker an jener Stelle, wo die beiden Straßenzüge aufeinander treffen. Die Übergänge zwischen den historischen Bauteilen und der neu geschaffenen, historisierenden Architektur sind so raffiniert gestaltet, dass sie vielfach kaum zu bemerken sind. Sie umschließen einen großzügigen Gartenhof, in welchem auch Autoabstellplätze untergebracht sind, die über die traditionelle Wageneinfahrt des alten Weinhauerhauses zu erreichen sind.

... und die Kunst

Im Innenhof findet sich die Natursteinplastik "Winzerin" des österreichischen Bildhauers Ernst Wenzelis. Sie nimmt Bezug auf den Aufstellungsort in einem ehemaligen Weinbauernhaus.

Der Name

Der Hof wurde nach dem Widerstandskämpfer Edwin Schuster (1888-1942) benannt, einem Eisenbahner, der in der NS-Zeit wegen kommunistischer Betätigung verhaftet und in das KZ Mauthausen deportiert wurde, wo er ums Leben kam.

Architekten

Hans Steineder - Hans Steineder (1904-1976) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Peter Behrens. Für seine Entwürfe erhielt er als Student zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Nach dem Studium war er als freischaffender Architekt vor allem im Bereich Schul- und Wohnbau tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg plante er zahlreiche Wohnbauten für gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften und für die Gemeinde Wien, darunter die Wohnhausanlagen Rosentalgasse 15 in Wien 14 (1964/66) und Lichtentaler Gasse 16-18 in Wien 9 (1973/75).