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Wehlistraße 157

Fakten

Wehlistraße 157

Wehlistraße 157, 1020 Wien

Baujahr: 1979-1981

Wohnungen: 30

Architekt: Rupprecht Ottel

Wohnen in Wien

Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.

Geschichte

Das Gelände, auf dem die Wohnhausanlage steht, war teilweise noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Augebiet. Erst nach Abschluss der Donauregulierung 1875 und infolge der 1873 im Gebiet des heutigen Messegeländes stattfindenden Weltausstellung wurde auch auf den Flächen entlang des Donauufers durch die Anlage von Vorgartenstraße, Engerthstraße und Wehlistraße eine Rasterverbauung konzipiert. Zugleich wurde von 1872 bis 1876 die erste Reichsbrücke errichtet und die Lassallestraße zum Praterstern angelegt. Die Wohnhausanlage schloss eine Baulücke zwischen zwei Wohnhäusern aus der Zeit um 1900, auf der sich seit etwa 1920 Werkstätten einer Tischlerei befanden.

Die Architektur

Die Fassade des sieben Geschoße umfassenden Wohnhauses wird durch zwei zurückversetzte, großzügig verglaste Achsen gegliedert. Zur Mitte hin angebundene Fenster zentrieren den Fassadenaufbau auf einen vertikal durchgehenden Wandstreifen. Die einseitig rechts eingesetzten Blumenkästen der beiden zurückgesetzten Achsen brechen jedoch die symmetrisch zentrierende Struktur ebenso wie die unregelmäßige Anordnung der äußeren Fensterachsen. Sie sorgen für ein dynamisches Spiel zwischen Fensteröffnungen und glatter, geschlossener Wand. Farbliche Akzente setzen die grünen Fensterrahmen, die zusammen mit den Blumenkästen und den dunklen, rot-braunen Wandfeldern die graue Putzfassade beleben. Ein markantes Dachgesims, farblich den Blumenkisten angepasst, schließt die Fassade kompakt nach oben hin ab. Durch einen schlicht eingeschnittenen Durchgang gelangt man in den Hinterhof, von wo aus das Wohnhaus über eine Stiege erschlossen wird. Die Gestaltung der Hoffassade folgt dem Schema der Straßenfront. Allerdings ist der Schwerpunkt hier etwas nach rechts verlagert und der zentrale Fassadenstreifen mit den kleinen Fenstern des Stiegenhauses besetzt.

Der Name

Der Straßenzug ist seit 1892 nach August Freiherr von Wehli (1810-1892) benannt. Er war Vizepräsident der Donauregulierungskommission.

Architekten

Rupprecht Ottel - Rupprecht Ottel (geb. 1933) studierte an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1963 auch promovierte. Unter anderem entwarf er für die Gemeinde Wien die Wohnhausanlage Wehlistraße 157 in Wien 2 (1957).