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Margaretenstraße 40

Fakten

Margaretenstraße 40

Margaretenstraße 40, 1040 Wien

Baujahr: 1969-1970

Wohnungen: 21

Architekt: Lionore Regnier-Perin

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Die ersten Pläne zum Wohnhaus Margaretenstraße 40 stammen bereits aus dem Jahr 1958, ausgeführt wurde der Bau jedoch erst in den Jahren 1969/70 (Benützungsbewilligung 1970). Die beiden Geschäftslokale im Erdgeschoß waren von Beginn an in der Planung enthalten.

Der begrünte Hof der Wohnhausanlage ist Teil des so genannten "Planquadrat Garten", eines etwa 5.400 m² großen Areals angrenzender Hofflächen in der Mitte des Häuserblocks Margaretenstraße/Preßgasse/Mühlgasse/Schikanedergasse, das zu einem großen Gemeinschaftspark mit Kinderspielplätzen umgestaltet wurde.

Die Architektur

Die sechsgeschoßige Wohnhausanlage ist ein typischer Vertreter der Architektur der späten 1960er-Jahre. Der Bau wird klar in Zonen gegliedert, wobei sich über dem Erdgeschoß mit zwei Lokalen und zwei nebeneinander liegenden Hofdurchfahrten ein schlichter ornamentloser Baukörper erhebt, der nach oben hin durch ein leichtes Kranzgesims abgeschlossen wird. Die glatte Lochfassade erhält ihre Rhythmisierung durch das Vorspringen zweier Fensterachsen und den Einsatz horizontaler Farbbänder, letztere ein typisches Gliederungselement der Architektur um 1970. An der rechten Gebäudeseite befindet sich ein Eingang zum "Planquadrat Garten", der ebenso wie die Durchfahrt zu den hauseigenen Parkplätzen mittels eines geometrisch gestalteten Gittertores abgeschlossen werden kann.

Der Name

Die Margaretenstraße, eine der wichtigsten Ausfallstraßen Wiedens und Margaretens, besteht bereits seit etwa 1700. Ihren heutigen Namen hat sie erst seit 1850, zuvor trug sie unter anderem die Bezeichnungen Adlergasse, Neu-Wiedner Straße, Griesgasse, Reinprechtsdorfer Hauptstraße, Obere Schlossgasse, Ziegelgasse und Obere Bräuhausgasse.

Architekten

Lionore Regnier-Perin - Lionore Regnier-Perin (1912-1970) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien, wo sie 1934 als eine der wenigen Frauen die zweite Staatsprüfung ablegte. Danach verbrachte sie mehrere Jahre im Ausland, um erste Berufserfahrungen zu sammeln. Nach ihrer Rückkehr nach Wien besuchte sie die Meisterschule von Karl Holey an der Technischen Hochschule und dissertierte mit einem Entwurf zur Umgestaltung der Kirche Maria am Gestade. Als selbstständige Architektin war Lionore Regnier-Perin am Wiederaufbau Wiens beteiligt und plante mehrere Wohnhausanlagen, z.B. das Haus in der Badgasse 10 (Wien 9; 1952/53).