Mommsengasse 18
Mommsengasse 18
Mommsengasse 18, 1040 WienBaujahr: 1993-1994
Wohnungen: 11
Architekt: Peter Gypser
Wohnen in Wien
In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.
Geschichte
Auf dem Areal der städtischen Wohnhausanlage stand ursprünglich ein zweigeschoßiges Gebäude (Originalpläne nicht erhalten), das 1875 von Baumeister Philipp Theiss für den Eigentümer und Bauherrn Matheus Robmann um zwei Stockwerke erhöht und mit einer neuen Fassade versehen wurde. Zusätzlich wurde die Anlage um einen viergeschoßigen Hintertrakt erweitert. Die schlichte, streng historistische Fassade wies eine gleichförmige Achsenreihung auf, die beiden oberen Geschoße waren durch flach ornamentierte Parapetfelder akzentuiert. Im Mai 1984 wurde die Bewilligung erteilt, das viergeschoßige Wohnhaus mit insgesamt 18 Wohnungen samt Hintertrakt abzutragen. Knapp zehn Jahre später wurde mit dem Bau der städtischen Anlage begonnen.
Die Architektur
Die schmale Baulücke im Straßenraum wurde durch ein viergeschoßiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoß und Souterrain längs der Mommsengasse geschlossen. Im Souterrain befinden sich die Garagenzu- und -ausfahrt sowie der Eingang, die Wohnungen werden über ein innenliegendes Stiegenhaus erschlossen. Die Erdgeschoßzone wie auch das erste Obergeschoß weisen eine Nutenbildung auf, zusätzlich trennt ein Gesims den ersten Stock von den restlichen Etagen. Die vier Achsen breite Fassade wirkt sehr schlicht, nur die hochrechteckigen und in Grün gehaltenen Fensteröffnungen werden durch Absturzsicherungen hervorgehoben. Auffallend ist das weit auskragende Hauptgesims mit den pro Achse überhöhten Tonnengauben am abschließenden Dachgeschoß. Die Rückseite des Gebäudes führt - abgesehen von einem mittig gelegenen Erker mit schmückender Stützkonsole - das Fassadenthema der Vorderfront weiter. Im gärtnerisch gestalteten Hof mit überdachtem Sitzplatz finden sich noch Mauerreste des in den 1990er-Jahren abgetragenen Altbestandes, die gleichzeitig als Abgrenzung zum Nachbargrundstück dienen. Der niveaubedingte Unterschied wird durch eine Stiegenkonstruktion überwunden.
Der Name
Die Mommsengasse wurde 1919 nach dem Historiker und ersten deutschen Träger des Literaturpreises Theodor Mommsen (1817-1903) benannt. Davor hieß die Gasse Luisengasse.
Architekten
Peter Gypser - Peter Gypser (geb. 1942) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1968 sein Diplom erhielt. Als Mitarbeiter im Büro von Carl Auböck plante er das Einkaufszentrum in der Per-Albin-Hanson-Siedlung (1976). Im Atelier von Heinz Neumann war er an der Umgestaltung des Wiener Praters beteiligt, wobei er hier Anfang der 1980er-Jahre drei Gocart-Bahnen realisierte. Als selbständiger Architekt entwarf er in Wien 4 die Gemeindewohnhäuser Karolinengasse 15 und Mommsengasse 18 (beide 1993/94). Seit 2003 ist Peter Gypser im Ruhestand.
Freie Garagenplätze
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