Grabnergasse 11-13
Grabnergasse 11-13
Grabnergasse 11-13, 1060 WienBaujahr: 1955-1956
Wohnungen: 84
Architekt: Adolf Hoch
Wohnen in Wien
In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Geschichte
Die Wohnhausanlage Grabnergasse 11-13 wurde nur drei Jahre nach dem benachbarten Einsteinhof erbaut und ist als Erweiterung dieser großen Anlage zu sehen. Der Großteil der Grünfläche, die heute als Kinderspielplatz dient, gehörte zur Zeit der Errichtung noch zum Grundstück Gumpendorfer Straße 103.
Die Architektur
Die Wohnhausanlage bildet zusammen mit dem drei Jahre davor entstandenen Nachbargebäude (Einsteinhof) einen zur Grabnergasse hin orientierten Straßenhof. Der sechsgeschoßige Bau wird primär durch unterschiedlich breite, symmetrisch angeordnete Fenster gegliedert, die mit schmalen, etwas dunkleren Putzauflagen eingefasst sind. Der direkt an der Grabnergasse gelegene Bauteil weist eine Lochfassade auf, an seiner Schmalseite ist die äußerste Achse durch Balkone betont. Wie schon beim anschließenden Einsteinhof verdeutlichen auch hier zwei parallel geführte Gesimsbänder die Geschäftszone. Die Miteinbeziehung des untersten Balkons in diese Leiste stellt eine Besonderheit dar.
... und die Kunst
Im Hof befindet sich die Bronzeplastik "Drei Figuren" (1957-1962) von Mario Petrucci, die eine Frau und zwei Kinder mit nach vorne gestreckten Armen darstellt. Die zu Schüsseln geformten Hände der Kinder sowie die Ärmel und die Kapuze der Kleidung der Frau sind als Vogeltränke ausgestaltet.
Der Name
Die Grabnergasse wurde 1894 nach Johann Nepomuk Grabner (1825-1893). Er war von 1891 bis 1893 Bezirksvorsteher von Mariahilf.
Architekten
Adolf Hoch - Adolf Hoch (1910-1992) studierte bei Peter Behrens an der Akademie der bildenden Künste in Wien und arbeitete bis 1937 für das Atelier Peter Behrens - Alexander Popp. 1937 wurde Hoch freischaffender Architekt. Es folgten zahlreiche Preise wie 1946 der 1. Preis beim Karlsplatz-Wettbewerb oder 1948 die Goldmedaille bei der Winterolympiade für ein Schisprungstadion am Kobenzl. Zu seinen Hauptwerken zählen der Einsteinhof, die Internationale Kulturstätte im Hörndlwald (Josef-Afritsch-Heim), die Opernpassage sowie das Arbeitsunfallkrankenhaus Meidling (gemeinsam mit Wolfgang Bauer) und die Wohnhausanlage Vorgartenstraße (mit Carl Auböck und Carl Rössler).