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Stumpergasse 16

Fakten

Stumpergasse 16

Stumpergasse 16, 1060 Wien

Baujahr: 1975-1978

Wohnungen: 53

Architekt: Franz Marx

Weitere Adressen

Liniengasse 13, 1060 Wien

Wohnen in Wien

In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.

Geschichte

Der Vorgängerbau dieses Wohnhauses wurde im Jahr 1829 vom k.k. Regierungsbaumeister Josef Klee (1788-1852) errichtet und 1889 um einen Hoftrakt erweitert. Die Abbruchbewilligung für das klassizistische dreigeschoßige Wohnhaus mit 28 Wohnungen und neun Lokalen datiert aus dem Jahr 1973, die Baubewilligung für die heutige Wohnhausanlage erfolgte zwei Jahre später. Im Hof, an der Grenze zum Nachbargrundstück in der Liniengasse, befindet sich ein ebenerdiges Gebäude mit Lichtkuppeln, das einen Gemeinschaftsraum des "Wiener Arbeiter-Turnvereins" beherbergt.

Die Architektur

Das siebengeschoßige Eckwohnhaus mit abschließendem Terrassengeschoß und begrüntem Innenhof umfasst 53 Wohnungen. Die Erschließung erfolgt über vier Stiegenhäuser. Allen Wohnungen des zurückspringenden Dachgeschoßes sind über die gesamte Breite Terrassen vorgelagert. Die Fassade wird sowohl durch den Einsatz von Farbe als auch durch die Verwendung unterschiedlicher Oberflächenstrukturen gegliedert. Einzelne Achsen werden somit betont und zu größeren Einheiten zusammengefasst. Auf Bauschmuck im traditionellen Sinne wurde gänzlich verzichtet, sämtliche Fenster sind ohne Rahmung in die Fassade eingesetzt. Die Erdgeschoßzone des Bauteils gegen die Stumpergasse wird durch die Schaufenster der beiden Geschäftslokale bestimmt. Die Seitenfassade dieses Traktes springt ab dem ersten Obergeschoß über die Baulinie vor und wird durch ein Sgraffito des Künstlers Johann Fruhmann besonders betont.

... und die Kunst

An dem über die Baulinie vorspringenden Eckbereich gegen die Liniengasse befindet sich ein Sgraffito mit dem Titel "Linienkomposition". Das Werk des Künstlers Johann Fruhmann reicht über die gesamte Wandfläche des sechs Stockwerke hohen Fassadenteils.

Der Name

Die Stumpergasse, vormals Große Steingasse, trägt ihren Namen seit 1862. Anton Stumper (1740-1814) gab im Jahr 1811 die Gründe zur Errichtung der Gasse frei, die mit Axialbezug auf die Fassade der Gumpendorfer Kirche ausgerichtet ist.

Architekten

Franz Marx - Franz Marx (geb. 1926) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Nach seinen Plänen wurden in Wien zahlreiche Wohnhäuser errichtet. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem den Alois-Küblböck-Hof in Wien 15 (Grimmgasse 11-13, 1965-1967) und die Wohnhäuser Castelligasse 3 in Wien 5 (1972/73) und Salzergasse 14 in Wien 9 (1969/70).