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Feldgasse 19

Fakten

Feldgasse 19

Feldgasse 19, 1080 Wien

Baujahr: 1954-1955

Wohnungen: 16

Architekt: Hanns Kunath

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die Wohnhausanlage wurde in den Jahren 1954/55 mit 16 Wohnungen und einem Geschäftslokal, das lange Zeit eine Kohlenhandlung beherbergte, anstelle eines im Krieg schwer beschädigten Hauses errichtet. Den größten Teil des Grundstücks nimmt der große, hinter dem Gebäude liegende Garten ein.

Die Architektur

Bei dem vierstöckigen Gemeindebau in der Feldgasse 19 aus den Jahren 1954/55 handelt es sich um ein typisches Beispiel der Wiener Nachkriegsarchitektur. Der Baukörper des fünfachsigen Wohnhauses wird horizontal in eine schmale Sockelzone mit Kellerfenstern, ein Erdgeschoß mit abschließendem Kordongesims sowie vier Hauptgeschoße gegliedert, den oberen Abschluss der glatten Fassade mit den eingeschnittenen zwei- und dreiflügeligen Fenstern bildet ein leicht auskragendes Kranzgesims. Sämtliche Fenster des Hauses sind mit schmalen Putzrahmen versehen, wobei die Faschen im Bereich der Obergeschoße im Gegensatz zu den erhabenen Rahmungen der Erdgeschoßzone vertieft liegend gestaltet sind.

Der Name

Der Name Feldgasse erinnert an die bis ins 18. Jahrhundert reichende agrarische Nutzung des Gebiets. Die schmale Straße bildete bis 1862 die Grenze zwischen Alsergrund und Breitenfeld.

Architekten

Hanns Kunath - Hanns Kunath (1902-1979) absolvierte sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Graz. 1941 wurde er wegen "politischer Unzuverlässigkeit" aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. Ab 1951 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Für die Gemeinde Wien entstanden mehrere Wohnhausanlagen nach seinen Plänen. Außerdem realisierte er Genossenschaftssiedlungen, Verwaltungs- und Sakralbauten in ganz Österreich.