Höfergasse 9-11
Höfergasse 9-11
Höfergasse 9-11, 1090 WienBaujahr: 1957-1959
Wohnungen: 26
Architekt: Walter Köhler
Wohnen in Wien
In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Geschichte
Die Wohnhausanlage wurde nach den Plänen des Architekten Walter Köhler in den Jahren 1957 bis 1959 anstelle eines Althauses errichtet. Die linke der beiden Hausdurchfahrten diente früher als Wirtschaftseinfahrt der benachbarten Allgemeinen Poliklinik der Stadt Wien. Die 25 Wohnungen verteilen sich auf sechs Hauptgeschoße und das teilweise ausgebaute Dachgeschoß. Schon seit seiner Errichtung verfügt das Wohnhaus über eine Aufzuganlage. Im Erdgeschoß wurde eine Garage für Fahr- und Krafträder eingerichtet. Der Innenhof wurde begrünt, vor dem Haus liegt ein kleiner öffentlicher Park.
Die Architektur
Der Grundriss der Wohnhausanlage entspricht einem Rechteck, das an seiner nördlichen Breitseite abgeschrägt ist. Das Haus hat zwei Durchfahrten, wobei die südlichere früher als Wirtschaftseinfahrt für das benachbarte Krankenhaus diente, die nördliche führt in den hauseigenen Innenhof. Dort liegt auch der Eingang zum Stiegenhaus des Wohngebäudes. Die Vorderfront wird durch zwei Balkonreihen (2. bis 5. Stock) und eine Reihe mit Loggien (1. bis 5. Stock) gegliedert. Die Loggien schließen das Gebäude im Norden ab und sind entsprechend dem Grundriss an einer Seite abgeschrägt. Die Wohnungen verfügen sowohl über zweiflügelige als auch über dreiflügelige Fenster.
Der Name
Noch zu seinen Lebzeiten wurde die Gasse nach ihrem "Gründer" Wilhelm Höfer (1721-1811) benannt. Der Tischlermeister ließ sein Gartengrundstück parzellieren und errichtete selbst das erste Haus in der Gasse.
Architekten
Walter Köhler - Walter Köhler (1899-1974) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Nach seinem Abschluss war er im Atelier von Georg Rupprecht als Chefarchitekt für die Planung mehrerer Gemeindewohnbauten zuständig. Nach 1945 widmete er sich vor allem Wohnbauprojekten in Wien (z. B. Josef-Haas-Hof in Wien 11 und Lazarettgasse 13a in Wien 9) und in Niederösterreich. Köhler hatte auch Anteil an der Grundriss-Typisierung für den sozialen Wohnbau.