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Lichtentaler Gasse 11-13

Fakten

Lichtentaler Gasse 11-13

Lichtentaler Gasse 11-13, 1090 Wien

Baujahr: 1958-1959

Wohnungen: 29

Architekt: Robert Gerlach

Weitere Adressen

Badgasse 15-17, 1090 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Das Grundstück grenzt an Besitz der Katholischen Gemeinde Alsergrund an. Seit 1959 wurde der Baubestand nicht wesentlich verändert. Lediglich im Bereich des Erdgeschoßes wurden in den 1990er-Jahren Umbauten durchgeführt. In den 70er-Jahren erfolgte der Einbau von Gaskonvektoren.

Die Architektur

Die Wände der sechsgeschoßigen Anlage aus den späten 1950er-Jahren bestehen aus Stampfbeton, Mauer- und Vibro-Ziegeln, im Bereich des Daches kommen graue Steine zum Einsatz. Das durch Glasziegelwände erhellte Stiegenhaus ist über den begrünten Hof begehbar. Aufzüge und Pkw-Einstellplätze wurden von Anfang an mit eingeplant. Auffällig an diesem sonst schlichten Gebäude ist die Gliederung der Fassade durch die Fensterreihen in unterschiedlichen Abständen - diese ergeben sich durch die dahinter liegenden Wohnungsgrundrisse. Die helle erbsengrüne Fassade trägt keine besonderen Dekorationen, einzig die weißen Putzfaszien um die Fenster und ein heller vertikaler Streifen hinter einer Fenstereihe setzten smarte Akzente. Terassentüren sind mit französischen Balkonen gesichert. In die relativ hohe, bedingt durch das unterschiedliche Niveau der Lichtentalergasse/ Badgasse, graubraune Sockelzone sind vereinzelt Kellerfenster eingelassen.

... und die Kunst

Ursprünglich war ein Relief mit der Lichtenthal-Legende an der Fassade vorgesehen, welches jedoch nicht verwirklicht wurde.

Der Name

Die Lichtentalergasse erhielt 1862 ihren Namen - zur Wahrung des viel älteren Vorstadtnamens Lichtenthal. Der Name geht auf eine Insel im Augelände der Donau und eine dort gelegene Wiese, die 1280 als Alt-Lichtenwörd bezeichnet worden war, zurück. Zuvor wurde die Lichtentalergasse auch Kreuzgasse, Lange Kreuzgasse, Kirchengasse bzw. Große Kirchengasse genannt.

Architekten

Robert Gerlach - Robert Gerlach (1887-1960) studierte an der Kunstgewerbeschule bei Josef Hoffmann. Nach seinem Studium war er zunächst als Innenarchitekt tätig und arbeitete in den Werkstätten Hagenauer und Bramberger. Erst später entstanden nach seinen Plänen auch Privathäuser sowie kommunale Wohnbauten. In Ottakring war Gerlach am Bau mehrerer NS-Volkswohnhäuser beteiligt.