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Althanstraße 29-31

Fakten

Althanstraße 29-31

Althanstraße 29-31, 1090 Wien

Baujahr: 1960-1961

Wohnungen: 27

Architekt: Erika Hotzy-Peters

Wohnen in Wien

In den 50er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 m² auf 55 m² angehoben.

Geschichte

An der Stelle dieses Wohnhauses befanden sich ursprünglich zwei Althäuser mit je einem Erd- und Obergeschoß, die bis zu ihrem Abbruch eine wirtschaftliche Einheit darstellten. Zuletzt wurden sie als Hotel genutzt. Der von Erika Peters entworfene Bau ersetzte dieses und besteht im Wesentlichen bis heute in seiner ursprünglichen Form. Lediglich Zusammenlegungen der Geschäftslokale 1973 und 1995 veränderten den Baubestand unwesentlich.

Die Architektur

Das Wohnhaus schließt beidseitig an die zu Baubeginn 1960 bereits im Besitz der Gemeinde Wien stehenden Häuser in der Althanstraße Nr. 33 und Nr. 37 an - ein Umstand, den die Architektin Erika Peters in der Fassade berücksichtigt. Der leicht nach vorne springende Mittelteil betont die Horizontale durch dunkle Farbbänder in den Fensterzonen. Links und rechts ist der "gestreifte" Mittelteil von einfärbigen Fassadenteilen gerahmt. Diese bilden eine optische Verbindung zu der die Vertikale betonenden Fassadengestaltung der beiden Nachbarhäuser - die drei Häuser scheinen miteinander zu verschmelzen. Das sechsgeschoßige, unterkellerte Wohnhaus hat im Erdgeschoß eine gleichförmige, gemaserte Geschäftszone. Die Durchfahrt zum Haus Nummer 33 ist gleichzeitig auch der Zugang zum Wohnhaus, das Haustor befindet sich im Hof. Die mit Nr. 27 und 33 gemeinsam genutzte Grün- und Hoffläche verfügt über Pkw-Einstellplätze.

Der Name

Die Althanstraße trägt ihren Namen seit 1919. Erst zehn Jahre zuvor war sie in Franz-Josephs-Bahn-Straße - nach der angrenzenden Bahn - umbenannt worden. Der Name Althanstraße ist aber der ältere; bis 1909 lautete er Althangasse. Diese Bezeichnung ist auf die seit 1685 angrenzenden Besitztümer der Familie Althan zurückzuführen, die als Althanvorstadt bezeichnet wurden. Das Palais Althan befand sich an der Stelle des heutigen Franz-Josefs-Bahnhofs. Der Name Althanstraße nimmt aber im Speziellen Bezug auf Graf Gundacker Ludwig Josef Althan, der viel zum Ausbau der Althanvorstadt beigetragen hatte.

Architekten

Erika Hotzy-Peters - Erika Hotzy-Peters (geb. Karrer, 1919-2002; auch Erika Peters bzw. später Erika Hotzy) studierte von 1940 bis 1945 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Franz Schuster. Bereits während der Studienzeit arbeitete sie in den Büros von Otto Niedermoser und Carl Witzmann und im Hochbaubüro Siemens mit. Bevor sich Erika Hotzy-Peters 1952 als Architektin selbständig machte, leitete sie unter anderem die Bautischlerei Dr. Franz Thiel in Wien 16 (1948) und war Kostümberaterin der Wessely-Filmgesellschaft (1949). Mit ihrem Ehemann Alexander Peters entwarf sie sodann vor allem in den Bundesländern zahlreiche Wohnhausanlagen und gestaltete in Wien rund 16 Bankfilialen. Für die Gemeinde Wien plante sie von den 1950er-Jahren bis in die 1980er-Jahre mehrere Wohnhäuser, zuletzt in Arbeitsgemeinschaft mit Libuse Partyka und Eugenie Pippal-Kottnig. Beachtenswert sind ihr angekaufter Wettbewerbsbeitrag zum Flughafen Wien-Schwechat und das mit einem Preis honorierte Sanierungsprojekt des Blutgassenviertels in Wien 1 (beide 1950er-Jahre). Von Hotzy-Peters stammt auch die Schutzumhüllung für den "Stock im Eisen" in Wien 1 (Ecke Kärntner Straße/Am Graben).