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Liechtensteinstraße 137

Fakten

Liechtensteinstraße 137

Liechtensteinstraße 137, 1090 Wien

Baujahr: 1985-1986

Wohnungen: 28

Architekt: Walter Muchar

Weitere Adressen

Viriotgasse 8, 1090 Wien

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Direkt im Norden an die Parzelle der Wohnhausanlage anschließend, hinter der heutigen Viriotgasse, verlief der Nußdorfer Limes, der äußere Stadtbefestigungswall, der ab März 1894 geschliffen und auf dessen Verlauf die Wiener Gürtelstraße angelegt wurde. Die Parzelle selbst war bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts baulich erschlossen, ihr Gegenüber jedoch war unbebautes Land: die so genannte Spittelau - Felder, die sich zwischen dem hier einst verlaufenden Döblinger Bach (enlang Althanstraße und Augasse) und dem Donaukanal dahinzogen.

Die Architektur

Das Wohnhaus in der Liechtensteinstraße 137 umfasst 28 Wohnungen auf sieben Regelgeschoßen und zwei Tiefgaragen mit je neun PKW-Stellplätzen. Das Erdgeschoß wurde für Erschließung, Garagenzufahrt, Kinderwagenabstellplätze, Waschküche, Hobby- und Müllraum konzipiert, sodass aufgrund dieser Sekundärnutzung eine geschlossene Fassadengestaltung vorliegt. Das Gebäude kommuniziert hier also nicht mit dem öffentlichen Straßenraum, so wie das bei einer Laden- oder Büronutzung der Fall wäre. Diese in sich gekehrte Erdgeschoßsituation ist typisch für die Zeit der Postmoderne.

Im Grundriss mäandert die Fassade leicht - um 50 Zentimeter - vor und zurück, womit, zumindest optisch, Erker angedeutet werden. Die durchwegs zweiflügeligen Fenster sind glatt in den Putz eingeschnitten und in regelmäßigem Abstand gesetzt. Die Sockelzone umfasst das Erdgeschoß sowie das erste Regelgeschoß und weist eine klassische Bänderung auf.

Der Name

Die den gesamten 9. Bezirk querende Liechtensteinstraße trägt ihren Namen seit 1862. Um 1700 scheint sie erstmals als Untere Hauptstraße auf, ab 1778 wurde sie zuerst Drey-Mohrengasse dann, ab 1796 Lange Gasse genannt. Letztendlich wurde sie jedoch nach dem Gartenpalais Liechtenstein benannt, das Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein in den Jahren 1697-1709 hier erbauen ließ.

Architekten

Walter Muchar - Walter Muchar (1918-2005) studierte ab 1942 bei Alexander Popp an der Akademie der bildenden Künste Wien. Nach seinen Plänen wurden von den 1950er- bis in die 1980er-Jahre mehrere Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien errichtet, wie etwa die Wohnhäuser Erdbergstraße 36 in Wien 3 (1977-1979) und Kaiser-Ebersdorfer Straße 12-18 in Wien 11 (1979-1981).